Der Bereich Verkehr erhielt gestern einen Anruf von der Umweltpolizei, in dem mitgeteilt wurde, dass der Brunnen in der Breiten Straße Ecke Kohlmarkt, eine starke Schaumbildung aufweise und dass ein Hund, der von dem Wasser getrunken habe, sich anschließend erbrochen habe. Der Brunnen wurde umgehend abgeschaltet und eine Wasserprobe genommen, die derzeit bei den Entsorgungsbetrieben im Wasserlabor auf verschiedene Chemikalien getestet wird.
Durch das Umlaufsystem des Brunnens werden eingeleitete Chemikalien wie z.B. Reinigungsmittel immer wieder umgewälzt und schäumen dabei auf, so dass das Brunnenwasser nur noch ausgetauscht werden kann. Dieses Wasser muss durch einen Tankwagen abgefahren und im Klärwerk entsorgt werden, was einen ungleich höheren Aufwand bedeutet als der reguläre Wasserwechsel, bei dem das alte Brunnenwasser lediglich in das Regenwassersiel eingeleitet werden kann. Außerdem muss das Restwasser aus den Leitungen ebenfalls entleert und die Leitungen gespült werden.
Der genaue Schaden kann erst beziffert werden, wenn bekannt ist, wie mit dem kontaminierten Wasser umzugehen ist. Der Bereich Verkehr geht davon aus, dass er sich im vierstelligen Bereich befindet.
„Späße“ mit Seifenmitteln in Brunnenanlagen kommen bundesweit regelmäßig vor, sie betrafen in der Hansestadt Lübeck bisher hauptsächlich den Brunnen am Gustav-Radbruch-Platz. Deshalb schließt der Bereich Verkehr in aktuellen Fall gezielten Vandalismus nicht aus.
Ebenso hält der Bereich Verkehr es für möglich, dass die Ursache die immer noch weit verbreitete Unsitte ist, Wischwasser nach der Gebäudereinigung in die Regenentwässerung der Straßen zu schütten, nur dass hier eben der Brunnenrücklauf „getroffen“ wurde. Es ist daher bei der Polizei eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt worden.
Am morgigen Donnerstag wird das Wasser des Brunnens um 7 Uhr abgepumpt und der Brunnen gereinigt+++