Veröffentlicht am 07.02.2012

Trotz niedriger Geburtenzahl: Einwohnerzahl bleibt konstant

Neubaugebiete sorgen für Wanderungsgewinne in die Hansestadt Lübeck

Die Zahl der Geburten hat in Lübeck einen historischen Tiefstand erreicht. Lediglich 1.696 Lübecker/innen erblickten im Jahr 2011 das Licht der Welt. Es ist die niedrigste Geburtenzahl seit 1933. Dies liegt jedoch nicht an einer mangelnden Geburtenfreudigkeit der heutigen Generation, sondern ist im Altersaufbau der Bevölkerung begründet. Die geburtenstarken Jahrgänge der 60er Jahr sind heute zwischen 40 und 50 Jahre alt und somit weitestgehend aus der Phase der Familiengründung herausgewachsen.

Den Geburten standen 2.691 Sterbefälle gegenüber. Dass es nicht zu einer Abnahme der Einwohnerzahl kam, liegt an den Wanderungsgewinnen. Mit 11.779 Zuzügen und 10.541 Fortzügen lag das Wanderungssaldo mit 1.238 Personen im Plus. Insgesamt stieg die Einwohnerzahl damit im Jahre 2011 geringfügig von 212.122 auf 212.305 Einwohner zum 1.1.2012 an.

Kleinräumig betrachtet gab es erneut Zuwächse im Hochschulstadtteil und im Bornkamp. Hier wohnen mittlerweile rund 4.500 Personen. Weitere Einwohnerzuwächse sind hier im Laufe des Jahres nach weiteren Baufertigstellungen im Geschosswohnungsbau zu erwarten. Geringfügige Bevölkerungsrückgänge sind dagegen in Moisling (-182) und in St. Gertrud (-196) zu verzeichnen.

Hierzu Bürgermeister Bernd Saxe: „Die Einwohnerzahl stabil gehalten zu haben ist eine gute Nachricht. Jetzt tragen die Maßnahmen aus den vergangenen Jahren Früchte, zusätzliches Wohnbauland in Lübeck zur Verfügung zu stellen. Hier zählen neben der Entwicklung des Hochschulstadtteils und des Bornkamps auch die Bebauung entlang des Klughafens oder der Wallstraße. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft weiter gehen und weiteren Wohnraum auch für junge Familien ausweisen. Einige Projekte sind angeschoben, Wohnen am Wasser in der Moislinger Allee, an der Wasserkunst oder am Kastorpplatz gehören ebenso dazu wie die Entwicklung der Nördlichen Wallhalbinsel. Eine große Herausforderung wird in den kommenden Jahren sein, dem demografischen Trend entgegen zu wirken, in dem wir mehr junge Menschen und Familien für unsere Stadt gewinnen.“

Die Zahl der Einwohner/innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist mit sieben Prozent nahezu unverändert geblieben. Mit rund 5.000 Personen bilden die Türken die größte Gruppe, gefolgt von den Polen (1.336 Personen) und den Personen aus der Russischen Föderation (585) sowie der Ukraine (465). Bezieht man den Migrationshintergrund mit ein, der neben der Staatsangehörigkeit den Geburtsort - auch der Eltern - und bisherige Einbürgerungen berücksichtigt, so haben aktuell 40.758 Lübecker/innen einen Migrationshintergrund, entsprechend einem Anteil von etwa 20 Prozent an der Gesamtbevölkerung.

48.789 Personen (Vorjahr 48.591) sind über 65 Jahre alt. Das sind 23 Prozent der Gesamtbevölkerung. Dem stehen 32.300 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gegenüber (Vorjahr 32.544), entsprechend 15,2 Prozent der Bevölkerung.

Erneut rückläufig waren in 2011 die Zahlen zur evangelischen Religionszugehörigkeit. So sank die Zahl der Einwohner mit evangelischer Religionszugehörigkeit von 103.147 auf 101.559, was aktuell einem Anteil von rd. 48 % an der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Zahl der katholischen Einwohner nahm im letzten Jahr von 18.491 auf 18.321 ab.

Weitere Zahlen sind im Internet (www.luebeck.de) unter der Rubrik Stadt und Politik zu finden. +++