Die kommissarische Leiterin des Bereichs Naturschutz, Dr. Ursula Kühn, erläutert: „Die benannten Hotspots sind Förderschwerpunkte für Projekte im Rahmen des „Bundesprogramms Biologische Vielfalt“. Wir freuen uns, dass Naturschutzprojekte in den Lübecker „Hotspot“-Gebieten in Zukunft vom Bund finanziell gefördert werden können.“
Aus den Ergebnissen des Bundesamtes geht hervor, dass Lübeck die höchste biologische Vielfalt in Schleswig-Holstein aufweist und die viertbeste Gesamtbewertung aller Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland erreicht. In Schleswig-Holstein erfüllt nur ein weiteres Gebiet (Schleswig-Holsteinische Ostseeküste mit Angeln, Schwansen und Dänischer Wohld) die fachlichen Auswahlkriterien, jedoch mit einer deutlich niedrigeren Bewertung.
Innerhalb Lübecks wurden vor allem die nördlich und östlich gelegenen naturnahen Gebiete Lübecks ausgewählt: das Brodtener Steilufer, der Priwall, der Dassower See, die Traveförde, das Dummersdorfer Ufer, der Schellbruch, die Teerhofsinsel, das Lauerholz, das Wesloer Gehölz, die Wakenitz und die Grönauer Heide.
Für Lübecks Umweltsenator Bernd Möller ist die sehr gute Bewertung Lübecks auch wichtig für den Tourismus: „Die Artenschutzgebiete in Lübeck sind häufig sehr stadtnah und laden zu einem Besuch, etwa der Wakenitzniederung, ein.“
Die ausgewählten Lübecker Gebiete sind Teil des länderübergreifenden Hotspots „Westmecklenburgische Ostseeküste und Lübecker Becken“. Die offizielle Beschreibung verdeutlicht die beeindruckende biologische Vielfalt, die das Lübecker Teilgebiet auf vergleichsweise kleinem Raum aufweist: „Das Lübecker-Becken ist eine Grenz- und Küstenlandschaft. Sie umfasst zum einen die Wakenitz-Rinne mit Flussbegleitenden Bruchwäldern, trockenen Sand- und Dünenfeldern, eingenommen von Heiden und Magerrasen, in enger Verzahnung mit städtischen Siedlungsfeldern. Zum anderen beinhaltet sie die Untertrave-Förde mit Lagunen, randlichen Salzwiesen, Röhrichtfeldern und spezifischen Waldtypen, Trockenrasen-geprägten Uferhängen, bis hin zur direkten Ostsee-Steilküste und zugehöriger Strand-Dünen-Nehrung. Auf Grund der direkten Nachbarschaft verschiedener noch naturnaher Lebensräume, besonderer Standorte in lokal wärmebegünstigter Lage, mit relativ noch vorhandenem Biotopverbund bei zum Teil prägender Großstadt-Nähe und damit weniger landwirtschaftlichen Einflüssen, enthält das Gebiet partiell ein vergleichsweise herausragendes und unerwartetes Arteninventar“, heißt es in der Mitteilung des BfN.+++