Zwischen 1920 und 1933 war es dem Museumsdirektor Carl Georg Heise (1890–1979) gelungen, im Behnhaus eine mehr als beachtliche Sammlung zeitgenössischer, expressionistischer Kunst aufzubauen. So war das Behnhaus Anfang der 1930er Jahre überregional als bedeutendes Museum der Gegenwartskunst bekannt. Daneben setzte sich Heise jedoch auch für zeitgenössische Lübecker Künstler ein, von denen er Werke ankaufte und denen er Ausstellungen widmete. Albert Aereboe, Erich Dummer, Alfred Mahlau, Curt Stoermer und andere Künstler prägten die Lübecker Kulturlandschaft in den zwanziger Jahren. Ihre eindrucksvollen Porträts, Stillleben, Stadtansichten und Landschaftsbilder, die in den letzten Jahren kaum noch öffentlich zu sehen waren, werden nun in den Ausstellungsräumen im ersten Stock präsentiert.
Das Spektrum reicht dabei von den impressionistischen Landschaften Ulrich Hübners, über die expressive Darstellung des Pönitzer Sees von Karl Gatermann hin zu den neusachlichen bis surrealen Bildwelten Albert Aereboes. Das vielseitige Werk Erich Dummers ragt besonders heraus. Seine Landschaftsbilder bewegen sich zwischen klassischen Impressionen und skizzenhaften, fast entleerten Naturdarstellungen. Er wurde aber zugleich zum Chronisten seiner Lübecker Heimat. So stellte er in seiner Ansicht des Lübecker Hafens mit Blick über die nördliche Wallhalbinsel Altes und Neues einander gegenüber: Lübecks Kirchtürme stehen neben den noch zahlreichen stählernen Hafenkränen und zwischen den modernen Dampfschiffen findet sich ein alter Segler.
Das Museum ist täglich (außer Montag) in der Zeit von 10 bis 17 Uhr geöffnet. +++