Mitglieder des Kreisbauernverbandes haben diesen landwirtschaftlichen Lehrpfad mit dem Ziel eingerichtet, Schülerinnen und Schüler Kenntnisse über Landwirtschaft und ihre Produkte zu vermitteln und „begreiflich“ zu machen. Auf vielfältige Weise sollen alle Sinne angesprochen werde. So müssen die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Gang entlang der Felder mit den verschiedenartigsten Früchten u. a. Löschpapierversuche machen, Flächen ausmessen, die Wurzeltiefe mit dem Spaten bestimmen, Getreideschäden beurteilen, Körner sortieren und Zuckerrüben abschmecken.
Es geht bei diesem Projekt allerdings nicht nur um reine Wissensvermittlung, sondern auch darum, mit Schülerinnen und Schülern über aktuelle Angelegenheiten der Landwirtschaft ins Gespräch zu kommen. Wen lässt es schon kalt, wenn Jan–Wilhelm Schmidt, Bauer aus Niederbüssau und zugleich Kreisbauernverbandsvorsitzender, schildert, dass er wegen der Blockade der Meierei seine Milch an mehreren Tagen der vergangenen Woche wegschütten musste? An diesem Ort des außerschulischen Lernens erlebt man Landwirtschaft direkt, hautnah und im Original.
Begleitet wird das Vorhaben „Grüner Pfad“ von den Mitgliedern des Arbeitskreises Schule – Landwirtschaft mit der Kreisbeauftragten Petra Schuhr. Diese Gruppe Lübecker Lehrerinnen und Lehrern versteht sich als Bindeglied zwischen Schule und Landwirtschaft. Das Schulamt in der Hansestadt Lübeck mit seinem Schulrat Gustaf Dreier und die Volksbank Lübeck unterstützen den „Grünen Pfad“ in besonderer Weise.
Die Klasse 5c der Geschwister-Prenski-Schule, Gemeinschaftsschule, mit ihren Klassenlehrern Barbara Schröder-Dölz und Harro Naujeck ist in diesem Jahr ausgewählt worden, an der ersten Führung anlässlich der Eröffnung teilzunehmen. Seit Tagen freuen sich die 11- bis 12jährigen Kinder auf diesen Ausflug, haben sie doch selten Kontakt mit der Landwirtschaft. In der Schule haben sie sich gründlich vorbereitet. Jan-Wilhelm Schmidt übernimmt die Führung und erklärt anhand der aufgestellten Schautafeln die verschiedenen Feldfrüchte und Getreidearten wie Weizen, Mais, Raps, Hafer, Gras und Gerste. Während des Rundganges beantworten die Schüler gruppenweise einen Fragebogen. Da die Wanderung von etwa 1,5 km auch hungrig und durstig macht, laden der Landwirt Gustav Beeck und seine Frau zu einer zünftigen Bockwurst, Erdbeeren, Milch und Brause ein.
Zur großen Freude der Jugendlichen werden sie mit Trecker und Wagen wieder zur Bushaltestelle gefahren. Schade, dass Schule nicht jeden Tag zwischen Wiesen, Feldern und Kühen stattfinden kann, meint Petra Schuhr. +++