Veröffentlicht am 05.05.2011

Ausstellung auf der Passat über „Die Reederei F. Laeisz“

Geschäftsführer der Reederei eröffnet Ausstellung am 10. Mai um 16.30 Uhr

Nikolaus H. Schües, geschäftsführender Gesellschafter der Reederei F. Laeisz, wird am kommenden Dienstag, 10. Mai 2011, in einer Luke der Passat eine Ausstellung über die Geschichte der Reederei F. Laeisz eröffnen. Die Hansestadt Lübeck wird durch den Leiter des Bereichs Schule und Sport, Friedrich Thorn, und Holger Bull, Vorsitzender des Vereins „Rettet die Passat“, vertreten sein. In der Ausstellung wird die Entwicklung der Reederei von den Anfängen bis zur Neuzeit anhand von Schautafeln, Bildern und Exponaten nachvollziehbar präsentiert. Bis Ende September können Besucher sich bei einem Rundgang einen Überblick verschaffen.

Der Kontakt zur Reederei F. Laeisz wurde in Vorbereitung des Passatgeburtstages seitens des Bereichs Schule und Sport aufgenommen. Die Reederei zählt nach wie vor zu den großen deutschen Schifffahrtsunternehmen, mit einer Flotte von über 50 modernen Containerschiffen, Bulkcarriern, Kühlschiffen und Fährschiffen.

Während der Besichtigung der Passat vor einigen Wochen konnte Nikolaus H. Schües, geschäftsführender Gesellschafter von F. Laeisz, feststellen, dass sich das Geburtstagskind in einem ausgezeichneten Zustand befindet. Mit einer großzügigen Spende unterstützt seine Reederei die Feierlichkeiten anlässlich des 100ten Geburtstages der Viermastbark. Das Jubiläumsfest wird vom 12. bis 15.Mai gefeiert mit der Windjammerparade als Höhepunkt.

Am 2. März 1911 wurde für die Viermastbark Passat auf der Werft Blohm & Voss der Kiel gelegt. Auftraggeber war die Reederei F. Laeisz. Nach dem Stapellauf am 20. September desselben Jahres wurde sie seefertig ausgerüstet und trat am Heiligabend ihre erste Reise von Hamburg um Kap Hoorn nach Valparaiso/Chile an. Sie war für den Getreide- und Salpetertransport gebaut und kostete 680000 Goldmark was einem Wert von knapp 3,5 Millionen Euro entspricht

Die Passat gehörte zu den Flying-P-Linern, deren Namen alle mit P begannen. Sie konnte bei günstigem Wind bis zu 18 Knoten segeln und musste so die Konkurrenz der Dampfschifffahrt nicht fürchten. Die Reederei wurde wegen ihrer schnellen Seglerreisen später im internationalen Seemannsjargon voller Hochachtung Flying-P-Line genannt.

Von den Seglern von F. Laeisz sind neben der Passat nur noch die Peking (Liegeplatz New York), die Padua (heute Kruzenstern) und die Pommern (Liegeplatz Aland Inseln) erhalten.

Nach dem 1.Weltkrieg musste die Passat im Rahmen von Reparationszahlungen an Frankreich übergeben werden. Aber schon sieben Monate später verfügte F. Laeisz wieder über ausreichende Geldmittel, um die Passat zurückzukaufen. Die Weltwirtschaftkrise führte dann aber dazu, dass die Reederei die Viermastbark auflegte und 1932 an den finnischen Reeder Gustaf Erikson verkaufte.

Als das Schiff 1959 außer Dienst gestellt wurde, ging es für 315.000 DM in den Besitz der Stadt Lübeck über. 1960 erhielt die Passat ihren festen Liegeplatz am Priwallufer in Travemünde und wurde später unter Denkmalschutz gestellt. +++