Seit 1993 erinnert er mit seinen Stolpersteinen an Menschen, die Opfer des Nationalsozialismus geworden sind. „Hier wohnte...“, so beginnt der Künstler die Prägung der kleinen Messingplatten der Stolpersteine. Es folgen der Name, das Geburtsjahr, das Jahr der Deportation oder Verhaftung, das Datum der Ermordung. Mit jedem der kleinen Gedenksteine wird so der Name eines Menschen vor der letzten selbst gewählten Wohnung sichtbar in der einstigen Nachbarschaft. Das Projekt gilt der Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Roma und Sinti, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas, an die Opfer der Euthanasie und an Deserteure während der Zeit des Nationalsozialismus.
Viele tausend Stolpersteine hat Gunter Demnig inzwischen in Deutschland und anderen Staaten verlegt. Am Tag des Empfangs wird er in Bad Segeberg arbeiten und am Abend weiter nach Hamburg fahren, wo es bereits über 3000 Stolpersteine gibt.
Die Initiative für Stolpersteine in Lübeck unterstützt Gunter Demnig seit mehreren Jahren. Durch ihre Recherchen und Vorbereitungen konnte der Künstler bereits 100 Stolpersteine in der Hansestadt verlegen; weitere zwanzig sollen im Mai 2011 folgen. Im Namen der Initiative wird Susanne Schledt-Önal während des Empfangs dem Künstler danken. Etliche der in Lübeck für die Stolpersteine engagierten Menschen werden zugegen sein, so auch Mitglieder der Jüdischen Gemeinde und einige derjenigen, die mit ihren Spenden die Verlegung der Gedenksteine ermöglichen. Das Projekt finanziert sich durch private Spenden und Patenschaften. +++