Veröffentlicht am 13.01.2011

Zensus 2011 – Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung

Erhebungsstelle für den Zensus 2011 öffnet am 17. Januar 2011

Dieses Jahr wird eine europaweite Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung, der Zensus 2011, stattfinden. Dabei soll erhoben werden, wie viele Menschen in unserem Land leben, wie sie wohnen und arbeiten. Die letzte vollständige Erhebung für das frühere Bundesgebiet fand 1987 statt, in der DDR gab es 1981 eine Volkszählung. Seitdem behilft man sich bei der Ermittlung der aktuellen amtlichen Einwohnerzahl mit einem statistischen Verfahren, der sogenannten Bevölkerungsfortschreibung. „Doch dieses Verfahren wird umso ungenauer, je älter die grundlegenden Daten sind“, sagte Bürgermeister Bernd Saxe heute bei einem Pressegespräch zum Zensus 2011.

Aktuelle Angaben über die Bevölkerungs- und Wohnsituation in unserem Land sind jedoch unverzichtbar, da sie eine wesentliche Grundlage für eine Vielzahl von politischen und wirtschaftlichen Planungen und Entscheidungen sind, wie zum Beispiel für

  • - die Gestaltung der kommunalen Infrastruktur

(Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Seniorenwohnheime etc.),

  • - die Einteilung von Wahlkreisen,
  • - die Zahlungen im Länderfinanzausgleich und im kommunalen Finanzausgleich eines Landes
  • - Berechnung der Länderstimmen im Bundesrat.

Mit dem Zensus 2011 wird in Deutschland ein neues Verfahren eingeführt: Beim registergestützten Zensus werden hauptsächlich Daten vorhandener Verwaltungsregister– vor allem Melderegister und Register der Bundesagentur für Arbeit – genutzt. In Lübeck werden dazu etwa 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Privathaushalten, Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften direkt befragt. Diese Befragungen sind notwendig, um Über- und Untererfassungen in den Melderegistern statistisch zu korrigieren und die amtlichen Einwohnerzahlen zu ermitteln, sowie Informationen zu erhalten, etwa zur Bildung und Ausbildung, die nicht in Registern vorhanden sind.

Da der Zensus 2011 in erster Linie registergestützt erfolgt, müssen auch nur wenige Bürger direkt befragt werden. Daher entspricht die Zahl von 12.000 Lübeckern weniger als sechs Prozent der Bevölkerung der Hansestadt.

Wer keine Befragung durch Interviewer wünscht, kann den Fragebogen auch selbständig ausfüllen und den Erhebungsstellen zusenden oder online über das Internet antworten.

Jeder Auskunftspflichtige hat dabei einen gesetzlichen Anspruch auf absoluten Datenschutz seiner Angaben. Es erfolgt in keiner Weise eine Weitergabe von Daten an Dritte oder eine Rückmeldung an andere Behörden.

In Lübeck ist die Erhebungsstelle im Verwaltungszentrum Mühlentor, Haus Trave, im abgeschotteten Bereich der Abteilung Statistik und Wahlen, eingerichtet. Melanie Borowski und Melanie Reichenauer organisieren zusammen mit Heiko Fettköther und Gabriela Luka den Zensus 2011 und sind Ansprechpartner für alle Fragen zum Zensus. Zudem betreuen sie die ca. 80 Erhebungsbeauftragten, die die Haushaltebefragungen vom 9. Mai bis Ende Juli 2011 vornehmen.

Die Hansestadt Lübeck erhält für den Zensus 2011 eine Kostenerstattung in Höhe von 361.900 Euro. Davon wurden bereits 26.666,66 Euro im Dezember 2010 überwiesen.

Ab Montag, 17. Januar 2011, ist die Erhebungsstelle Zensus 2011 montags und dienstags von 8 bis 14 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis12 Uhr sowie nach persönlicher Vereinbarung für die Bürger geöffnet. Eventuell wird es einen weiteren Tag mit längerer Öffnungszeit geben, kündigte Bereichsleiter Egon Ruland beim heutigen Pressegespräch in der Erhebungsstelle an.

Weitere Informationen zum Zensus 2011 gibt es direkt bei der Erhebungsstelle Zensus 2011, Hansestadt Lübeck, Der Bürgermeister, Kronsforder Allee 2-6, 23560 Lübeck, Telefon (0451) 122-1254, E-Mail: zensus2011@luebeck.de oder im Internet auf den Seiten der Hansestadt Lübeck, des Statistischen Bundesamtes  oder des Statistischen Landesamtes Nord. +++