Seit ca. 1380 sind auf Gemälden in Mittel- und Nordeuropa immer häufiger Gewebe zu sehen, deren Realismus unmittelbar an real existierende Textilien denken lässt. In der Tat bezeugt die spätgotische Malerei nördlich der Alpen einen immer intensiveren Handel mit italienischen Seiden, die von Brügge aus durch die Hansekaufleute in die Städte des Nord- und Ostseeraumes gebracht wurden. Der Vergleich mit originalen Seiden erlaubt einen realistischen Blick in das Sortiment der Textilkaufleute. Darüber hinaus vermitteln die Darstellungen auch eine Vorstellung von der Bedeutung solcher Gewebe als Medium, Stellung und Rang ihrer Träger nach außen kundzutun.
Prof. Dr. Annemarie Stauffer studierte Kunstgeschichte, Mittelalterliche Geschichte und Deutsche Literatur in Bern. Zweitausbildung zur Textilrestauratorin. Seit 1994 Professorin an der Fachhochschule Köln, Institut für Kunstwissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte sind mittelalterliche Textilien und Textiltechnologien; Handel mit Textilien im hohen Mittelalter.
Der Eintritt kostet 2,50 Euro. Schüler und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. +++