„Der Erhalt unserer Uni geht uns alle an. Ohne Medizinerausbildung droht die Schließung der Universität Lübeck. Auch der Campus des UKSH als Standort der maximalen Krankenversorgung steht dann auf der Kippe, wenn es vor Ort keine Uni mehr gibt“, so die einhellige Meinung von Politik und Verwaltung. Die Universität ist zusammen mit dem UKSH von großer regionalökonomischer Bedeutung. Sie verkörpern die Zukunft Lübecks als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Ihre Schließung gefährdet Arbeitsplätze in der Forschung, Krankenversorgung, Medizintechnik, bei Lieferanten und Zulieferbetrieben.
Die Universität erbringt international anerkannte Spitzenleistungen in Forschung und Lehre. In Rankings ist die Universität regelmäßig in der Spitzengruppe vertreten. Zusammen mit dem Klinikum ist sie mit 5000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Region. Mit einem Wegfall der Medizin ist der verbleibende Rest der Universität nicht überlebensfähig. Zudem wird ein funktionierendes Netzwerk im Bereich der Medizintechnik fahrlässig zerstört, die zu den Zukunftsbranchen des Landes gehört. Gerade eine strukturschwache Region wie Lübeck ist auf zukunftsfähige Arbeitsplätze angewiesen. Die Standortattraktivität für Investoren, technologieorientierte Einrichtungen und Unternehmen würde bei einem Verlust der Universität empfindlich beeinträchtigt werden.
Die Kundgebung findet statt am 16. Juni 2010 statt und beginnt um 15 Uhr vor dem Kieler Hauptbahnhof. Anschließend geht es zum Landeshaus. Nähere Informationen unter www.luebeck-kaempft.de .
Der Protest der Studierenden wird vom Präsidenten der Uni zu Lübeck, Professor Peter Dominiak, ausdrücklich unterstützt: „Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, für den 16. Juni gebe ich selbstverständlich einen dies academicus (lat. für akademischer Tag; an vielen Universitäten üblicher akademischen Feiertag, an dem die reguläre Lehrtätigkeit unterbrochen wird).“ Und weiter schreibt Dominiak den Studenten: „Mit den drei Präsident(in)en der übrigen Lübecker Hochschulen habe ich bereits gesprochen und sie gebeten, für ihre Hochschulen ebenfalls einen dies zu geben, was für die Fachhochschule nach meiner Information bereits geschehen ist und Frau Prof. Römhild hat mir auch vollste Unterstützung zugesagt. Allerdings finden am 16.6. Prüfungen an der MHL statt. Die Bundespolizeihochschule prüft ebenfalls einen dies academicus.
Unser Ziel muss sein, möglichst viele Lübecker nach Kiel zu bekommen. Wenn alle Studentinnen und Studenten Lübecks mitmachen, dann wären das alleine schon ca. 8000 Teilnehmer. Wie in der öffentlichen Senatssitzung (gemeint ist die Bürgerschaftssitzung am vergangenen Freitag vor dem Kieler Landtag) ausgemacht, werden wir in Kiel durch unsere Argumente überzeugen. Die IHK Lübeck hat uns zugesagt Zahlen zu liefern, die den wirtschaftlichen Schaden für Lübeck und die gesamte Region beziffern und wir haben ein Gutachten eines Münchener Experten unterwegs, der ebenfalls zum wirtschaftlichen Schaden Stellung nehmen wird.
Die Unterstützung für unsere Universität ist sehr breit, und ich hoffe, dass die Argumente der Unterstützer in Kiel auch gehört und verinnerlicht werden.
Wir werden das schaffen!“ (Ende des online gestellten Briefes von Dominiak an die Medizinstudenten) +++