Am Mittwoch, 26. Mai 2010, 19.30 Uhr, findet im Großen Saal der GEMEINNÜTZIGEN, Königstraße 5, 23552 Lübeck, im Rahmen der mittwochsBILDUNG ein Vortrag und Gespräch mit Hermann Nehls, Bundesvorstand DGB, Berlin zum Thema „Was bin ich (in) Europa wert?“, statt. Der Eintritt ist frei.
Die europäische Bildungspolitik verfolgt das Ziel, bisher voneinander abgeschottete Bildungssysteme aufeinander zu beziehen und die Durchlässigkeit im Bildungssystem zu erhöhen. Damit verbunden ist die Chance, vorhandene Vorteile des dualen Systems der Berufsausbildung auszubauen und Mängel, wie etwa die Abschottung beruflicher Bildung von der Bildung in Hochschulen, zu überwinden. Der Deutsche Qualifikationsrahmen kann insofern einen Beitrag zur strukturellen Weiterentwicklung leisten.
Die Gleichwertigkeit zwischen beruflicher Bildung und allgemein-schulischer bzw. universitärer Bildung soll besser zum Ausdruck gebracht werden. Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten sollen durch leichtere Zugänge zur Hochschule verbessert werden. Insgesamt geht es um mehr Chancengleichheit innerhalb und zwischen den verschiedenen nationalen und europäischen Bildungssystemen.
Im Kontext der Europäischen Bildungspolitik wird aktuell ein bildungsbereichsübergreifender Qualifikationsrahmen für die Bundesrepublik Deutschland entwickelt. Er soll dazu beitragen, mehr Transparenz und Vergleichbarkeit im Bildungs- und Berufsbildungssystem herzustellen und dadurch auch die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten der Beschäftigten und die Qualität zu verbessern.
Auf acht Niveaus sollen Qualifikationen über die Beschreibung von Wissen, Fertigkeiten, Sozial- und Selbstkompetenz zugeordnet werden. Ab 2012 sollen alle individuellen Qualifikationsbescheinigungen einen Verweis auf das zutreffende EQR bzw. DQR – Niveau enthalten. Das haben die EU-Mitglieder verbindlich zugesagt.
Doch auf welchem Niveau soll beispielsweise das Abitur zugeordnet werden, auf welchem Niveau die Berufe? Können und sollen Hochschul-Abschlüsse wie Bachelor und Master auf einem Niveau zugeordnet werden wie Meister, Techniker und Fachwirte?
Auf all diese Fragen wird kompetent Hermann Nehls antworten. +++