Aus Anlass des 200. Geburtstags von Charles Darwin veranstalten der Naturwissenschaftliche Verein zu Lübeck und das Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung zusammen mit dem Museum für Natur und Umwelt ein öffentliches Symposium zum Darwinjahr. Es findet am 6. Oktober 2009 ab 18 Uhr statt im Rahmen der bekannten „Dienstagsvorträge“ in der Königstraße 5 - im Saal der „Gemeinnützigen“, die das Symposium tatkräftig unterstützt.
150 Jahre nach dem Erscheinen der Abstammungslehre von Charles Darwin ist das Interesse daran auch in der heutigen Zeit ungebrochen. Zu stark berührte und berührt diese biologische Theorie offenbar das Selbstverständnis des Menschen, verletzt seine Eitelkeit und verunsichert liebgewordene traditionelle Autoritäten. Andererseits war wohl kaum eine andere naturwissenschaftliche Theorie so fruchtbar, denn alte wie neue Erkenntnisse der Lebenswissenschaften finden in der von Charles Darwin und Alfred Wallace entdeckten Lösung des Evolutionsgeheimnisses ihre letzte Begründung.
Der Abend will einerseits Gelegenheit bieten, die Evolutionstheorie besser zu verstehen und sie im Kontext der Zeiten zu sehen. Hierzu werden Dr. Julia Voss, Kunsthistorikerin und Darwin-Forscherin von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Botaniker Dr. Martin Nickel, Biologe vom Botanischen Garten Kiel die Referate halten.
Unter dem Titel „Darwin im Widerstreit von Theologie, Wissenschaft und Philosophie“ werden im zweiten Teil der Veranstaltung Dr. Bernd Schwarze, Pastor an St. Petri und St. Marien, Lübeck, Prof. Dr. Enno Hartmann, Biologe, Vizepräsident der Universität zu Lübeck und Prof. Dr. Hans Werner Ingensiep , Philosoph und Biologe, Universität Duisburg-Essen mit kurzen Plädoyers ein Streitgespräch beginnen, bei dem auch das Publikum mit seinen Fragen sich einmischen kann.
Dass Charles Darwin nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch weit darüber hinaus wirksam wurde, wird Prof. Dr. Vinzenz Hediger, Filmwissenschaftler aus Bochum, unter dem Titel „Darwin in Hollywood“ mit Filmausschnitten zum Schluss des Abends veranschaulichen.
Durch den Abend führen als Moderatoren der Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Cornelius Borck und Biologe Dr. Wolfram Eckloff. +++