Für den Villeroy & Boch-Standort in Lübeck-Dänischburg gibt es eine neue Perspektive, die mit der Schaffung von 400 neuen Arbeitsplätzen verbunden ist: Auf einer Pressekonferenz im Lübecker Rathaus präsentierten heute, 29. Juli 2009, Villeroy & Boch, die Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH und die Hansestadt Lübeck als potenziellen Investor für das ehemalige Werksgelände von Villeroy & Boch das schwedische Einrichtungshaus IKEA. Über den Kaufpreis für das Grundstück sind sich die beiden Vertragspartner einig, erste Vertragsentwürfe liegen bereits vor. Villeroy & Boch teilte bereits im März dieses Jahres mit, dass man in enger Abstimmung mit den städtischen Bereichen mit potenziellen Projektpartnern Gespräche führt, um langfristig eine zukunftsgerechte Perspektive für den Standort Dänischburg zu schaffen.
IKEA möchte in dem Bereich der ehemaligen Fliesenproduktion des insgesamt 400 000 Quadratmeter großen Geländes neben einem Einrichtungshaus auch ein Skandinavien-Center mit Sortimenten von Outdoor bis Tischkultur etablieren. Warum IKEA starkes Interesse an dem Standort Lübeck hat, erklärt Johannes Ferber, stellvertretender Geschäftsführer der IKEA Verwaltungs-GmbH: „Wir sehen die Hansestadt als attraktiven Einzelhandelsstandort mit großem Potenzial und langfristigen Perspektiven. Zum einen ist natürlich die Nähe zu Skandinavien für uns als schwedisches Unternehmen bestechend. Zum anderen ist die Verkehrslage für uns als Investor sehr interessant: die Nähe zur Autobahn, zur Fähre und ab 2018 auch zur Fehmarn-Belt-Brücke. Von dieser einzigartigen Lage erhoffen wir uns zusätzliche Frequenz von Touristen aus Skandinavien, aber auch von Urlaubern an der Ostseeküste.“ Auch Ferienhausbesitzer gehörten zur Zielgruppe eines neuen IKEA Hauses in Lübeck – gute Erfahrungen konnte das Möbelunternehmen hier bereits mit seinem 2002 eröffneten Einrichtungshaus in Kiel sammeln.
Insgesamt rund 120 Millionen Euro (ohne Grundstück) möchte IKEA in Lübeck-Dänischburg investieren und mindestens 60 000 Quadratmeter Verkaufsfläche, davon rund die Hälfte für das Einrichtungshaus, realisieren. Mit dieser Investition können 400 neue Arbeitsplätze (250 für IKEA, 150 für das Skandinavien-Center) in die Hansestadt gebracht werden. Die endgültige Investitionsentscheidung trifft IKEA Ende Dezember diesen Jahres, eine entsprechende Änderung des Bebauungsplanes soll im September eingeleitet werden. Wenn alle internen und externen Genehmigungsverfahren positiv verlaufen, könnte im Frühjahr 2011 mit den Abbruch und im Herbst 2011 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Voraussichtlicher Eröffnungstermin wäre dann Sommer 2012.
In dem IKEA Konzept integriert ist auch der auf dem Gelände bestehende Tischkultur-Outlet von Villeroy & Boch. Der europaweit führende Lifestyle-Anbieter im Interior Design hat das besondere Anliegen, jedem Kunden seine ganz persönliche Wohnwelt zu schaffen. Diesem Konzept folgend soll sich zukünftig in Lübeck-Dänischburg ein „House of Living“ präsentieren, mit Verkaufs- und Ausstellungsflächen rund um die Themen Wohnen, Bad und Wellness sowie Tischkultur. Ergänzt werden die Villeroy & Boch Flächen durch internationale Marken, beispielsweise aus Skandinavien zum Themenfeld Wohnen. Insgesamt soll ein Lifestyle Boulevard entstehen, auf dem Villeroy & Boch mit Markenpartnern auf rund 6000 Quadratmetern Wohnkultur anbietet. „Ein touristisch attraktives Edutainment Angebot – wir denken hier an spielerische und unterhaltsame Wissensvermittlung rund um die Themen Keramik, Glas und Wohnkultur - sowie ergänzende gastronomische Einrichtungen machen das „House of Living“ gerade für junge Familien interessant“, so Manfred Finger, Finanzvorstand von Villeroy & Boch.
Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe ist davon überzeugt, dass das Gesamtkonzept von IKEA mit dem Skandinavien-Center und der Einbindung des House of Living aufgehen wird und dadurch ein positiver Effekt für die ganze Region erzielt werden kann. „Lübeck freut sich auf IKEA! Mit IKEA und dem House of Living steigt nachhaltig die Attraktivität Lübecks als Einzelhandelsstandort weit über die Stadtgrenzen hinaus. Durch die Ansiedlung in Lübeck-Dänischburg erfährt der ehemalige Industriestandort eine exzellente Nachnutzung. Besonders erfreulich ist dabei nicht nur die Schaffung neuer Arbeitsplätze, sondern die Ansiedlung ist in der Krise auch ein wichtiges Zeichen der Hoffnung!“
„Auch die Wirtschaftsförderung Lübeck hat ein großes Interesse daran, dass die verloren gegangenen Arbeitsplätze so schnell wie möglich durch Neuansiedlungen kompensiert werden“, betont Geschäftsführer Dirk Gerdes.+++
Hintergrund:
IKEA Deutschland: IKEA ist heute in Deutschland an 45 Standorten vertreten. Das erste IKEA Einrichtungshaus wurde 1958 in Älmhult/Schweden eröffnet. 1974 kam IKEA mit dem Einrichtungshaus Eching bei München nach Deutschland. Weltweit gibt es derzeit 301 IKEA Einrichtungshäuser in 36 Ländern. Davon gehören 267 Einrichtungshäuser in 24 Ländern zum IKEA Konzern selbst. Die anderen 34 Einrichtungshäuser werden von Franchisenehmern außerhalb des IKEA Konzern in 16 Ländern betrieben. Rund 565 Millionen Menschen besuchten IKEA im vergangenen Geschäftsjahr, davon mehr als 100 Millionen in Deutschland. Über 127 800 Mitarbeiter (rund 13 600 allein in Deutschland) arbeiten auf der ganzen Welt an der Umsetzung der Geschäftsidee von IKEA: „Wir wollen ein breites Sortiment formschöner und funktionsgerechter Einrichtungsgegenstände zu Preisen anbieten, die so günstig sind, dass möglichst viele Menschen sie sich leisten können.“
Villeroy & Boch AG: Villeroy & Boch mit Hauptsitz in Mettlach/Deutschland hat 24 Produktionsstätten in zwölf europäischen Ländern, Mexiko und Thailand. Mit Produkten aus den Bereichen Bad und Wellness, Tischkultur und Fliesen ist Villeroy & Boch in 125 Ländern vertreten. Das börsennotierte Unternehmen blickt auf eine 260jährige Firmengeschichte zurück.+++