„Individualisiertes Lernen und Kompetenzentwicklung innerhalb und außerhalb der Schule“ lautet das Thema der „mittwochsBILDUNG“ am 24. Juni 2009. Der Vortrag zum Thema mit Thomas Albrecht, Lehrer, Referent in der Abteilung Strategisch-konzeptionelle Aufgaben des Bildungswesens der Behörde für Schule und Berufsbildung, Hamburg, beginnt um 19.30 Uhr im Großen Saal der Gemeinnützigen, Königstraße 5. Wie immer steht der Referent im Anschluss zu einer Diskussion bereit. Der Eintritt ist frei.
Individualisiertes, selbstverantwortetes Lernen bedeutet noch immer für viele Menschen einen grundlegenden Wandel in ihrem Verständnis von Schule und Unterricht. Doch in vielen Modellschulen und Projekten konnte gezeigt werden, derartige Beispiele und Erfahrungen werden im Vortrag vorgestellt, dass es geht: Auf der Basis von Kompetenzfeststellungsverfahren, die stärkenorientiert andere Kompetenzen erforschen als die Noten von Klassenarbeiten, werden ganz individuelle Lernpläne und Lernvereinbarungen zwischen den Beteiligten erstellt. Mit ihrer Hilfe arbeiten Kinder und Jugendliche relativ selbstbestimmt in Lernwerkstätten mit Kompetenzrastern.
In Betrieben erledigen und dokumentieren sie an Praxislerntagen eine "besondere betriebliche Lernaufgabe" und präsentieren stolz ihre Ergebnisse in der Schule. Dabei lernt – und das ist entscheidend - jedes Kind auf seine eigene Weise und in seinem Tempo. Manche aber benötigen zusätzliche Unterstützung, die das Elternhaus nicht bieten kann. Hier beginnt die Aufgabe der ehrenamtlichen Mentoren, sogenannten Coaches, und der Zeitspender, die insbesondere in der schwierigen Zeit der Pubertät mehr anbieten als nur Nachhilfe.
Zum Referenten: Thomas Albrecht wurde 1948 geboren. Nach seinem Studium ist Albrecht seit 1975 als Lehrer an Haupt-, Real- und Gesamtschulen insbesondere für Deutsch, Arbeitslehre und Berufsorientierung tätig. Seit 1990 arbeitet er in zunehmendem Umfang in der Lehrerfortbildung und später auch in der Lehrerausbildung; seine Schwerpunkte sind Arbeitslehre und Berufsorientierung. Die "Schülerfirma" gehört zu seinen Lieblingsprojekten. Seit 2003 ist er in der Behörde für Schule und Berufsbildung von ministerieller Seite unter anderem zuständig für dieselben Schwerpunkte, nämlich Rahmenpläne, Handreichungen und so weiter.
Das Projekt „Startpunkt Schule“ wurde von ihm konzeptionell entwickelt, geleitet und weiterentwickelt; beim Projekt "Kompro & Lernen" übt er die Co-Leitung aus. In beiden Projekten wurden unter anderem Formen der Kompetenzfeststellung und des selbstständigen Lernens entwickelt, erprobt und verbessert. Die Dokumentationen ist im Internet unter www.hamburg.de/bildungsplaene/1403106/start.html nachzulesen. Seit zwei Jahren ist er als Referent in der Abteilung "Strategische Gestaltung des Schulwesens" verantwortlich unter anderem für die Einbeziehung von Eltern und Ehrenamtlichen in den Bildungsprozess, für die Förderung des sozialen Engagements von Jugendlichen und für die Organisation und nachhaltige Nutzung von Kompetenzfeststellungsverfahrens in Hauptschulen. Seit Lieblingsprojekt ist „Starthilfe – ein Mentoring- und Coachingprojekt für Schülerinnen und Schüler“.
Weitere Informationen: Telefon (0451) 7 54 54 (zwischen 9 und 13 Uhr).+++