Auf Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission und des Vereins UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. wird seit 2005 jeweils am ersten Sonntag im Juni in Deutschland ein “UNESCO-Welterbetag” ausgerufen, bei welchem stets eine der 33 deutschen Welterbestätten die zentrale Veranstaltung ausrichtet. Ziel dieses Tages ist es, die deutschen Welterbestätten nicht nur als Orte besonders sorgfältiger Denkmalpflege ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, sondern auch ihre Rolle als Vermittler der UNESCO-Idee hervorzuheben und zu festigen. Daher sind auch Begegnung und kultureller Dialog thematische Schwerpunkte des Welterbetages. Die zentrale Veranstaltung am 7. Juni 2009 findet in Maulbronn statt; das Kloster wurde im Dezember 1993 in die weltweite Liste der schützenswerten Denkmäler aufgenommen.
Die Hansestadt Lübeck beteiligt sich am diesjährigen Welterbetag mit mehreren Aktivitäten.
Im Mittelpunkt stehen die Archäologischen Ausgrabungen und die Erhaltung und Entwicklung wichtiger historischer Gebäude und Bereiche in der Lübecker Altstadt, die mit Mitteln aus dem 150 Millionen Programm des Bundes für die bundesdeutschen Welterbestätten erhalten beziehungsweise entwickelt werden sollen. Von 11 bis 17 Uhr können Besucher und Lübecker Bürger Altes und Neues im UNESCO-Welterbe entdecken und erleben.
Zentraler Ort und Anlaufstelle ist die Ausgrabung des Bereiches Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck zwischen Beckergrube/Fischergrube am Ellerbrook, an dem die Eröffnung um 11 Uhr stattfindet. Hier bekommt man Einblick in den historischen Untergrund des Weltkulturerbes, es finden an dem Tag mehrere Führungen auf der Grabung statt. Auf der Grabung wird über die Welterbestätten allgemein und über das Welterbe Lübeck im Besonderen informiert. Daneben gibt es ein Programm für Kinder, und hier erfolgt auch die Ausgabe der Fragebögen für eine Rallye durch das Weltkulturerbe. Damit kann die ganze Familie einen spannenden Rundgang durch die Stadt erleben.
Die Grabung ist auch am ganzen Tag Ausgangspunkt für mehrere Führungen durch das Weltkulturerbe unter verschiedenen Aspekten: Archäologische Spuren, städtebauliche Strukturen, Stadtbefestigungen.
Im „Germanistenkeller“ unter dem Lübecker Rathaus stellt eine Ausstellung ab 12.30 Uhr die Lübecker Projekte vor, die mit Mitteln aus dem 150 Millionen Programm des Bundes zur „Förderung von Investitionen in nationalen Welterbestätten“ saniert und entwickelt werden sollen. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Fotodokumentation über die Lübecker Altstadt von Schülern des Carl-Jacob-Burckhardt Gymnasiums, die sich als UNESCO-Projekt-Schule besonders mit dem Thema „Welterbe“ beschäftigt haben. Daran schließt sich um 13.30 Uhr ein Rundgang durch die Lübecker Altstadt zu den einzelnen Gebäuden und Flächen an.
Die einmalige Insellage und Silhouette der Welterbestätte „Lübecker Altstadt“ erschließen sich unter einer fachlicher Führung am besten bei einer Barkassenfahrt rund um die Lübecker Altstadt, die um 15.30 Uhr an der Anlegestelle Obertrave beginnt.
Von der UNESCO erhalten seit 1972 besondere menschliche Kulturleistungen und Naturphänomene das Prädikat „Welterbestätte“. Weltweit sind fast 900 Kultur- und Naturerbestätten aus 145 Staaten inzwischen in die UNESCO-Liste aufgenommen worden. Das aktuelle Veranstaltungsprogramm zum Welterbetag finden Sie im Internet unter http://www.luebeck.de/bewohner/aktuelles/termine/termine/browser/detail/evtid/2049/page/1/did/3654 . +++