Seit Mai 1989 besteht die Institution „Frauenbeauftragte“ und das hauptamtlich besetzte Lübecker Frauenbüro. In diesem Jahr feiert das Frauenbüro sein 20jähriges Bestehen mit einem umfangreichen Programm.
Unter dem Motto „Harmonien ... + Disharmonien ...“ lädt das Frauenbüro am Freitag, 8. Mai 2009, 16 Uhr zur Jubiläumsfeier ein. Im Mittelpunkt steht der Vortrag von Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Leiterin des Wissenschaftszentrum Berlin. Sie zeigt unter dem Titel „99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont?“ Perspektiven junger Frauen auf. Der „Lübecker Jazzchor“ und die Frauenband „Hornissen“ sorgen für Unterhaltung.
Im Januar 1988 beschloss die Lübecker Bürgerschaft, ein Frauenbüro einzurichten und zwei Frauenbeauftragte einzustellen. Dies geschah aus der Überzeugung heraus, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter eine notwendige Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Gesellschaft auf dem Weg ins 21. Jahrhundert ist und als Aufgabe auch auf kommunaler Ebene Beachtung finden muss. Mit dem im Mai 1989 hauptamtlich besetzten Frauenbüro hatte Lübeck, wie einige andere Gemeinden, Kreise und Städte Schleswig-Holsteins, somit bereits vor der gesetzlichen Verpflichtung hauptamtliche kommunale Gleichstellungsbeauftragte.
Trotz dieses frühzeitigen Bekenntnisses zu der Notwendigkeit einer institutionalisierten Frauenförderung, erlebte das Lübecker Frauenbüro viele Hochs und Tiefs. Bei der Anerkennung seiner gesetzlichen Aufgabe gab es in der Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung viel Zustimmung, aber auch Ablehnung. „In den 20 Jahren haben wir jedoch viel erreicht“, sagt die Frauenbeauftragte Elke Sasse. Heute sei allgemein akzeptiert, dass der Blickwinkel von Frauen gleichermaßen wie der von Männern in allen Lebensbereichen Berücksichtigung finden müsse.
In der zum Jubiläum erscheinenden Chronik „20 Jahre Lübecker Frauenbüro“ werden 20 Themenfelder der vergangenen Jahre vorgestellt, darunter die Geschichte des Lübecker „FrauenNacht-Taxis“, der „Lübecker Markt der Frauen“ und das Projekt Straßenbenennung im Hochschulstadtteil. Die chronologische Zuordnung war schwierig, denn viele Projekte sind seit 1989 bis heute aktuell. Die 40 Seiten umfassende Chronik enthält zudem Historisches zur Gleichstellung, Meinungen über das Frauenbüro und eine Darstellung der gesetzlichen Grundlagen der Arbeit des Frauenbüros. Die Chronik ist kostenlos erhältlich ab 8. Mai im Frauenbüro, Braunstr. 21. +++