Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Werner Marnette hat am heutigen Dienstag, 3. März 2009, den Planfeststellungsbeschluss zum Flughafenausbau an die Flughafen Lübeck GmbH übergeben. Die Übergabe in Kiel geschah im Beisein von Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe.
Dieser zeigte sich in einer ersten Stellungnahme erfreut: „Was lange währt, wird endlich gut! Damit ist die Voraussetzung geschaffen, den Flughafen weiter entwickeln zu können, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen und die Standortattraktivität von Stadt und Region nachhaltig zu steigern.“
Diese Aussage unterstrich Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel indem er ergänzte: „Das Land hat Wort gehalten, nach Abgabe des Antrags und etwas mehr als einem Jahr liegt nun der Planfeststellungsbeschluss vor. Für ein Infrastrukturvorhaben dieser Größenordnung und politischer Brisanz ist das rekordverdächtig.“
Saxe und Halbedel dankten dem Minister und der Planfeststellungsbehörde für die „gute und zügige Arbeit, die Maßstäbe gesetzt hat.“ Es habe sich aber auch ausgezahlt, dass der Flughafen im Vorwege des Planfeststellungsverfahrens mit den Umwelt- und Naturschutzverbänden ein Mediationsverfahren zur Klärung der naturschutzrechtlichen Belange mit weitgehenden Zugeständnissen seitens Flughafen und Stadt durchgeführt habe, sagte der Wirtschaftssenator.
Der Planfeststellungsbeschluss müsse nun intensiv geprüft werden, sagte Saxe. Bei einer ersten Durchsicht sei bereits ein „Wermutstropfen“ im Planfeststellungsbeschluss entdeckt worden. „Die Bestimmungen zum Nachtflug gehen an die Schmerzgrenze. Frachtflüge werden nachts ganz verboten. Planmäßige Starts und Landungen sind nur bis 23.30 Uhr erlaubt und in den Morgenstunden erst ab 5.30 Uhr. Das kann den Geschäftsbetrieb des Flughafens beeinträchtigen,“ befürchtet Senator Halbedel.
Insgesamt zeigten sich Bürgermeister und Wirtschaftssenator jedoch zufrieden. Durch den Planfeststellungsbeschluss gehe es nach ihrer Auffassung nun am Flughafen endlich weiter. Damit stiegen am Flughafen die Chancen für weiteres Wachstum und Beschäftigung, wovon auch die regionale Wirtschaft, insbesondere der Tourismus profitieren würden. In diesem Jahr werde mit 800 000 Passagieren gerechnet - im kommenden Jahr mit einer Million. Langfristig werde ein Beschäftigungseffekt von 5300 Arbeitsplätzen und eine Bruttowertschöpfung von 240 Millionen Euro durch den Flughafenausbau erwartet.
Saxe und Halbedel rechnen mit Klagen von Flughafennachbarn gegen den Planfeststellungsbeschluss. Durch die hohen Auflagen der Planfeststellungsbehörde beim Lärmschutz sind beide aber zuversichtlich, dass die Klagen scheitern werden.
Der Planfeststellungsbeschluss erlaubt unter anderem folgende Ausbaumaßnahmen:
- Verlängerung der Start- und Landebahn auf 2257 Meter.
- Erweiterung der Vorfeldflächen
- Installation ILS CAT II/III in Betriebsrichtung 07 für den Anflug von Westen
- Errichtung von Abfertigungsgebäuden
- Neuordnung der Entwässerung+++