Veröffentlicht am 12.02.2009

Wie begeistert man Kinder und Jugendliche fürs Museum?


Hansestadt und Haukohl-Stiftung starten Drei-Jahres-Projekt „Jugend ins Museum“

Mit Beginn des Jahres 2009 hat die Hansestadt Lübeck ein Projekt ins Leben gerufen, das mehr Kinder und Jugendliche in die Museen locken soll. Dieses Ziel will man in enger Zusammenarbeit mit den Schulen erreichen, die Ausstellungen und Museumsangebote häufiger in ihren Unterricht einbauen sollen. Die Kulturstiftung der Hansestadt stellte das Projekt „Jugend ins Museum“ am Donnerstag, 12. Februar 2009 der Öffentlichkeit vor.

Initiator des Projektes ist die Lübecker Michael-Haukohl-Stiftung, die das auf zunächst drei Jahre angelegte Vorhaben mit jährlich 100 000 Euro fördert und sich auch die intensiv um die Betreuung des Projektes kümmert. „Wir haben hier ein herausragendes Leuchtturmprojekt, das uns dabei hilft, den Erlebnisort Museum zu entwickeln“, sagte Lübecks Kultursenatorin Annette Borns, die sich darüber freute, das die Stiftung ab sofort dabei hilft, auch bildungsferne Jugendliche in die Museen zu holen. Dies sei in der Vergangenheit auch den finanziellen Möglichkeiten gescheitert.

Stifter Michael Haukohl betonte, das es ihm vor allem darauf ankomme, Kinder aus einkommensschwachen Familien, die sonst niemals ein Museum besuchten und große Schwellenängste zu überwinden hätten, als neue Besucher und Multiplikatoren für die Familie zu gewinnen. Ihm persönlich liegt eine Zusammenarbeit mit Schulen an sozialen Brennpunkten besonders am Herzen. Dies sei am einfachsten zu erreichen, in dem man Museumsbesuche in den Schulunterricht und die bestehenden Lehrpläne integriere.

Als Koordinatorin zwischen Museen und Schulen haben die Projektplaner die Museumspädagogin Swenja Koschnick engagiert. Sie ist derzeit damit beschäftigt, Kontakte zu Schulvertretern zu knüpfen und nach deren Wünschen, Anforderungen und Bedürfnissen Module und Themenbausteine zur erarbeiten, die mittelfristig zum festen Bestandteil des Unterrichts werden und in jedem Schuljahr aufs Neue von den Lehrern genutzt werden können.

Im Rahmen des museumspädagogischen Jahresprojekts soll zudem das Projekt „Schüler führen Schüler“ weiter verfolgt werden. Im vergangenen Sommer haben zwei Schülergruppen aus der Baltic-Gesamtschule und dem Katharineum mit einer Ausbildung zu Museumsscouts begonnen. In den nächsten Wochen werden die Erfahrungen des ersten Halbjahres ausgewertet. Danach wird entschieden, in welcher Form die Arbeit mit den Jugendlichen weiter geht.

Im Jahresprojekt vorgesehen ist auch die Entwicklung und Realisierung einer multimedialen, interaktiven Software und einer dafür geeigneten Hardware für die Museen. Gedacht ist hier an eine Zusammenarbeit mit der Uni Lübeck. +++