Ab Januar 2009 keine direkte Verbindung mehr Friedenstraße/Marienbrücke
Mit der Inbetriebnahme der „Nordtangente“ wird nicht nur eine Brückenverbindung zwischen den Lübecker Stadteilen St. Gertrud und St. Lorenz geschaffen, sondern auch die Chance genutzt, zusätzliche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in den nachgeordneten Verkehrsstraßen zu realisieren. In den Quartieren im Umfeld der neuen Verbindung ergreift die Hansestadt nunmehr Maßnahmen, mit denen unerwünschter Kfz-Verkehr durch diese Gebiete vermieden werden soll. Bausenator Franz-Peter Boden stellte die Maßnahmen am 15. Dezember 2008 im Rahmen eines Pressegespräches vor.
Mit der vollständigen Inbetriebnahme der Nordtangente sind die Voraussetzungen für die Verkehrsberuhigung der Friedenstraße erfüllt. Die Verkehrsverdünnung in der Friedenstraße, die viele Jahrzehnte eine der Hauptzufahrtsstraßen zur Lübecker Altstadt war, ist auch fester Bestandteil der Empfehlungen des Lübecker Verkehrsentwicklungsplanes (HL 2000).
Die Friedenstraße hat heute eine Verkehrsbelastung von etwa 14 000 Kraftfahrzeugen pro Tag. Seit 1987 ist sie Teil einer Tempo-30-Zone. Ihre Kreisstraßenfunktion hat sie 2003 verloren. Durch Wechselverkehrszeichen an der Lohmühle und in der Marienstraße wurde bereits eine erste Verkehrsberuhigung erreicht (Verbot der Einfahrt für Lkw tags und Verbot der Einfahrt für alle Fahrzeuge nachts von 20 bis 6 Uhr).
Die jetzt vorgesehene Verkehrsberuhigung hat folgende Grundidee: Die heutige vierarmige Straßenkreuzung Schwartauer Allee/Friedenstraße/Marienstraße wird in zwei versetzt gelegene Einmündungen überführt, damit entfällt die direkte Verbindung Friedenstraße/Marienstraße.
In einer ersten Umsetzungsstufe wird dies im Bestand durch Markierungen, veränderte Beschilderungen und das Aufstellen von Baken erreicht, um den Bewohnern sofort eine Verkehrsberuhigung zukommen zu lassen. Die Arbeiten umfassen neben der angesprochenen jetzigen Straßenkreuzung auch die Marienstraße und die Marienbrücke und sollten zum Schulbeginn im Januar 2009 vorerst abgeschlossen sein. Die Signalisierung bleibt wie angeordnet.
Im zweiten Quartal 2009 ist dann ein vorläufiger Umbau vorgesehen, der das Provisorium vom Jahreswechsel ablösen soll und eine Neuordnung der Flächen vorsieht, die allen Verkehrsteilnehmern zugute kommt - einschließlich einer angepassten Signalanlage und Signalsteuerung aufgrund der neuen Verkehrswerte.
Voraussetzung für einen endgültigen Umbau ist die angedachte Stadtreparatur an der Ecke Friedenstraße/Schwartauer Allee. Es ist geplant, die frühere Eckbebauung wieder zu ermöglichen, die seinerzeit der Verkehrsführung weichen musste.
Die vorgesehene Ad-hoc-Realisierungsstufe wird im Wesentlichen aus bestehenden Haushaltsansätzen zu realisieren sein; die Lösung für das 2. Quartal 2009 sieht Bauinvestitionen von rund 75 000 Euro vor. Die dritte Stufe geht von Kostenschätzungen in Höhe von nochmals 120 000 Euro aus – wobei jedoch die Einnahme aus dem Verkauf einer heutigen Verkehrsfläche – als Voraussetzung für die neue Eckbebauung gegen zu rechnen ist.
In Zusammenhang mit der vorgesehenen Umgestaltung des Brolingplatzes wird ein Teil der Friedenstraße eventuell noch überplant werden. Geprüft wird das Pflanzen von Bäumen in der Friedenstraße, die ansonsten nicht – wie früher geplant – zur Verkehrsberuhigung umgebaut wird.
Ferner wird die Stadtverwaltung Verkehrserhebungen durchführen, um die mit dieser Lösung verbundenen eventuellen Verkehrsverlagerungen zu beobachten.
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