Veröffentlicht am 14.08.2008

Bauspielplatz Roter Hahn lädt zum mittelalterlichen Sommerfest

Geschichtserlebnisraum bietet am 23. und 24. August Unterhaltung für die ganze Familie

Zum mittelalterlichen Sommerfest lädt der Bauspielplatz Roter Hahn, Schlesienring, am Sonnabend, 23., von 12 bis 18 Uhr, und Sonntag, 24. August 2008, von 11 bis 17 Uhr, ein. Zwei Tage lang wird auf dem Gelände in Kücknitz, dass sich im Laufe der Jahre zum Geschichtserlebnisraum für Kinder und Erwachsene entwickelte, das Mittelalter wieder lebendig: Rund 50 Gäste in historischer Gewandung zeigen das Lagerleben anno dazumal. Neben dem Hansevolk zu Lübeck, der Gruppe Erlebtes Mittelalter Kiel und den Wikingern haben auch Mitglieder des weltweit aktiven Vereins SCA ihr Kommen angekündigt. Original getreu, wie vor Jahrhunderten üblich, zeigen sie Ihr handwerkliches Können: es wird geschmiedet, gefärbt, gesponnen, gefilzt, Glasperlen hergestellt, Pfeile gebaut und vieles mehr. Neben Karussell fahren können Kinder an beiden Tagen ihr Glück beim Bogenschießen versuchen, sich in der Strohecke austoben, mit den Tieren im Streichelzoo in Kontakt treten oder ihr Können bei Kletteraktionen unter Beweis stellen. Einzig für das Kinderbogenturnier am Sonntag bedarf es der vorherigen Anmeldung beim Büro für angewandte Archäologie (AGIL) unter der Rufnummer (04131) 68 17 06 oder per E-Mail an info@agil-online.de .

Zusätzlich sorgt ein attraktives Rahmenprogramm für Unterhaltung: Erstmalig wird es am Sonntag eine Hüte-Vorführung mit Border Collies geben. An beiden Tagen wird zudem der Tierpark Arche Warder mit verschiedenen, vom Aussterben bedrohten, alten Haus- und Nutztierrassen vor Ort sein. Und wie gewohnt, laden die Schleswiger Kaltblutpferde des Platzes zu Planwagenfahrten ein und zeigen ihr Können im Holzrücken.

Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich gesorgt. Es gibt Wildfleisch aus dem Lübecker Forst, sowie Bio-Gulasch und Grillwurst von den Galloways der wilden Weiden der Stiftung Naturschutz.

Eine Reihe von Kurzvorträgen in der Wandstabkirche St. Nikolai rundet das Programm ab:

Sonnabend, 23. August 2008

13 Uhr „Die Lübecker Forstkonzepte im Wandel der Zeit“
Lutz Fähser, Leiter Bereich Stadtwald der Hansestadt Lübeck

14 Uhr „Vom Aussterben bedrohte Nutztiere – Die Rolle von Tierparks am
Beispiel Arche Warder“
Kai Fröhlich, Leiter Tierpark Arche Warder

16 Uhr „Archäologie in der Sozialarbeit“
Frank Andraschko, AGIL-Büro für angewandte Archäologie

17 Uhr „Die mittelalterliche Kräuterküche im 12. Jahrhundert“
Hildburg Haak, Archäologin Oldenburg bei Bremen

Sonntag, 24. August 2008

13 Uhr „Die mittelalterliche Kräuterküche im 12. Jahrhundert“ op Platt
Hildburg Haak, Archäologin Oldenburg bei Bremen

14 Uhr „Heiden und Christen in Wagrien“
Manfred Gläser, Leiter Bereich Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck

15 Uhr „Vom Aussterben bedrohte Nutztiere - Das Schleswiger Kaltblut“
Thomas Isenberg, Schleswiger Kaltblutzüchter und Bio-Landwirt

16 Uhr „Die St. Johanniskirchlichen Dörfer im Travemünder Winkel“
Hans-Hatje Reimers, Förster i.R.

Der Eintritt ist frei.

Hintergrund Geschichtserlebnisraum:

Im Sommer 1999 wurde der Bauspielplatz Roter Hahn gegründet. Heutzutage wird auf dem Gelände in Kücknitz ein bundesweit wohl einmaliges Konzept verwirklicht, dass die offene Jugendarbeit mit der experimentellen Archäologie verbindet. Wichtige Bestandteile der Arbeit sind dabei die Original-Nachbauten historischer Gebäude, die eine tatsächliche Nutzung erfahren. So entstand beispielsweise ein wikingerzeitliches Langhaus, dass nicht nur als Pferdestall dient, sondern auch vom Kindergarten genutzt wird. Jüngst wurde von Lübecks letzter Bischöfin die historische Wandstabkirche St. Nikolai in den Dienst gestellt. In dieser, nach einem norwegischen Vorbild von 1176 n. Chr. erbauten Kirche, finden heute Trauungen oder Taufen statt. Ziel des Geschichtserlebnisraumes ist es, nicht nur bei Kindern, sondern auch bei den Erwachsenen ein regionales Geschichtsbewusstsein zu entwickeln. Wichtige Partner, um das Konzept zu realisieren, hat der Bauspielplatz im Büro für angewandte Archäologie (AGIL) und dem archäologischen Institut der Universität Hamburg gefunden. Neben den historischen Nachbauten, entschied sich die Einrichtung im vergangenen Jahr, auch Nutztieren, die es seit Jahrtausenden gibt, aber dennoch auf der Roten Liste stehen, in Kooperation mit dem Tierpark Arche Wader, ein zu Hause zu geben. +++