Der Ministerpräsident des Landes Schleswig–Holstein, Peter Harry Carstensen, verlieh heute im Rahmen einer Feierstunde im Lübecker Rathaus Auszeichnungen an folgende Bürgerinnen und Bürger :
Barbara und Lutz Nohse erhielten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Das Ehepaar aus Lübeck gründete 1988 die "Barbara und Lutz Nohse-Stiftung" und hat einen Großteil ihres Vermögens in die Stiftung gebracht. Ihr Anliegen ist es, ungeborenes Leben zu bewahren. Außerdem wollen sie bedürftige alleinstehende Frauen nach der Geburt eines Kindes in den ersten Lebensjahren unterstützen. Lutz Nohse engagiert sich im Vorstand der Stiftung und ist außerdem im kirchlichen Bereich aktiv. Gemeinsam mit seiner Frau fördert er Projekte der evangelischen und der katholischen Kirchen in Lübeck. Sie haben soziale Projekte auf gemeindlicher sowie auf Kirchenkreisebene mitberaten und auf den Weg gebracht. Lutz Nohse übernahm von 1974 bis 1985 Aufgaben im Vorstand der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde St. Stephanus in Lübeck und engagierte sich auch in der Synode, dem Kirchenkreisvorstand, sowie im Vorstand der Seemannsmission. Mit seiner Frau hat er auch Projekte des Caritasverbandes Lübeck sowie der Vorwerker Diakonie initiiert und die Einrichtung einer Kindertagesstätte sowie einer Kleinbahn auf dem Grundstück der Diakonischen Einrichtungen unterstützt. In den 90er Jahren war er Vorstandsmitglied des Vereins Vorwerker Heime-Diakonische Einrichtungen sowie Mitglied des Aufsichtsrates der Vorwerker-Dienste, deren Gründung er 1990 initiiert hat. Maßgeblich durch das gemeinsame Engagement des Ehepaar Nohse wurde die Gründung des Hospizes Rickers-Kock-Haus in Lübeck ermöglicht. Lutz Nohse hat gemeinsam mit seiner Frau auch die Errichtung der Versöhnungskirche im Pommernzentrum in Lübeck-Travemünde initiiert und sich an der Vorstandsarbeit der dazugehörigen Stiftung beteiligt. Daneben setzte er sich als Förderer kultureller Einrichtungen in Lübeck ein. Barbara Nohse engagiert sich außerdem in der katholischen Kirche in Lübeck und unterstützt karitative Projekte. Sie ist immer bereit, Menschen in Not schnell und unkompliziert zu helfen und widmet sich besonders sozialen Projekten der Kirchengemeinde in Lübeck-Schlutup. Sie arbeitet auch im Kirchenvorstand der St. Lorenz-Kirchengemeinde in Travemünde mit. Gemeinsam mit ihrem Mann fördert sie Projekte der evangelischen sowie der katholischen Kirche und kümmert sich auch um Projekte des Caritasverbandes Lübeck. Hier machte sie sich für ein Wohnprojekt in der Wickedestraße in Lübeck stark. Sie ist Mitinitiatorin der Versöhnungskirche im Pommernzentrum in Lübeck-Travemünde sowie des Hospizes Rickers-Kock-Haus in Lübeck, dessen Förderverein sie beratend zur Seite steht.
Dr. Sven Kroehnert erhielt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Kroehnert aus Lübeck unterstützt seit mehr als 20 Jahren hilfsbedürftige Schulkinder in Sri Lanka. Außerdem engagierte er sich in der Tsunami-Hilfe. Grundstein für seinen ehrenamtlichen Einsatz waren zwei Vietnam-Aufenthalte in seiner Facharztausbildung. Bereits seit 1980 leitet er ein von ihm initiiertes Hilfsprojekt zur Förderung von begabten, aber hilfsbedürftigen Schulkindern im Südwesten von Sri Lanka. Zur Finanzierung des Projektes suchte er zunächst Paten im Raum Lübeck, um die Schulausbildung von begabten Kindern in Sri Lanka zu finanzieren. Ein weiterführender Schulbesuch scheitert dort oft an der fehlenden Unterstützung aus den Familien. Die Kinder sollen ihre gute Ausbildung nutzen, um zur Weiterentwicklung ihrer Heimat beizutragen. Mit Gründung des "Vereins zur Förderung bedürftiger Sri Lankanischer Schulkinder“ weitete Kroehnert die Unterstützung hilfsbedürftiger Kinder auch ohne Patenschaften aus. Nach der Tsunami-Katastrophe 2004 entstand durch sein Engagement eine Gemeinschafts- Hilfsaktion "Hilfe für die Ärmsten der Armen“. Die durch seine Arbeit gewachsenen Beziehungen, Erfahrungen und Netzwerke sowie durch sein erfolgreiches Spendenbemühen konnten die Projekte "Ein Dach über dem Kopf“ und "Lübeck hilft“ umgesetzt und erweitert werden. Sein Engagement, häufig auch vor Ort in Sri Lanka, ist immer auf Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet.
Hans–Martin Manthey erhielt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Hans-Martin Manthey aus Lübeck engagiert sich seit über 40 Jahren im Imkerverein. Außerdem sorgt er durch viele Pflanzaktionen für ein grünes Wohnumfeld für heutige und zukünftige Generationen. Er wurde 1963 Vorsitzender des Imkervereins Ahrensbök und Umgebung und ist seitdem Obmann für die Honig- und Markttage. Darüber hinaus ist er seit 1971 Vorsitzender des Kreisimkerverbandes Eutin. Er ist Ausrichter zahlreicher Veranstaltungen wie beispielsweise Ferienpassaktionen in vielen Gemeinden in der Umgebung von Ahrensbök. Außerdem beteiligt er sich an vielen Veranstaltungen und informiert über die Bedeutung der Bienenvölker. Auf seine Initiative hin wurde in Wahlsdorfer-Holz ein Lehrbienenpfad eröffnet. Er organisiert Vorträge wie "Kochen mit Honig“, Bienen-Ausstellungen sowie Podiumsdiskussionen. Mit Politikern diskutiert er, wie sich Naturschutz und die Nutzung der natürlichen Produktion miteinander verbinden lassen. Außerdem wirbt er für den Imkernachwuchs. Mit etwa 60 Bienenvölkern gehört der Ordensträger zu den größeren Imkern, und wegen der Stadtlage in Lübeck legt er den Schwerpunkt seiner Zucht auf eine sanftmütige Biene. Mit großer Verantwortung für Mensch und Umwelt setzt er sich außerdem seit drei Jahrzehnten dafür ein, dass in Ahrensbök und Umgebung Linden gepflanzt werden. Weit über 200 dieser Bäume, die charakteristisch für viele Gemeinden in Schleswig-Holstein und Anziehungspunkt vieler Insekten sind, kamen so zusammen.
Horst Persohn erhielt die Ehrennadel des Landes Schleswig – Holstein. Horst Persohn aus Lübeck trat mit 17 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr Schlutup ein und stellte 15 Jahre seine Führungsverantwortung als Wehrführer auch bei großen Einsätzen unter Beweis. 1974 übernahm er die Ausbildung der Feuerwehranwärter auf Kreisebene und sorgte in professioneller und anschaulicher Weise für eine gute Ausbildung der jungen Menschen. Insgesamt 25 Jahre gehörte er dem Vorstand des Stadtfeuerwehrverbandes Lübeck an und war in dieser Zeit zwölf Jahre stellvertretender Stadtwehrführer. Hervorzuheben ist seine Mitarbeit an einem neuen Feuerwehrkonzept, das auch bundesweite Beachtung fand. Damit nicht lange Anfahrtswege zu großen Zeitverlusten führen, initiierte er den Bau von 20 neuen Feuerwachen im Stadtgebiet von Lübeck. Auch heute noch ist er beratend im Bereich der Bauunterhaltung tätig.
Ingrid und Rudolf Schütt erhielten die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Das Ehepaar aus Groß Grönau engagiert sich seit mehr als 20 Jahren im sozialen Bereich. Seit 1986 ist Ingrid Schütt Vorsitzende des Ortsvereines Groß Grönau des Deutschen Roten Kreuzes. Ihr Mann Rudolf ist seitdem Schatzmeister.
Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe dankte allen Ausgezeichneten für ihr vorbildliches, persönliches Engagement und überreichte ihnen im Namen der Hansestadt Lübeck ein Marzipan-Präsent. +++