Veröffentlicht am 04.08.2008

Startschuss für den Masterplan Nördliche Wallhalbinsel

16 Arbeitsgemeinschaften beteiligen sich am 80 000 Euro dotiertem Gutachterverfahren

16 Arbeitsgemeinschaften beteiligen sich am Gutachterverfahren „Masterplan Nördliche Wallhalbinsel“. Die Auswahl traf vergangenen Freitag, 1. August 2008, das Auswahlgremium bestehend aus dem Architekten Dieter Richter, BDA, Kiel, Bettina Groß, DCP Germany GmbH und Wolfgang Weber, Abteilungsleiter Stadtplanung der Hansestadt Lübeck. Unter anderem stellen sich drei Lübecker Büros und vier Büros aus dem europäischen Ausland dem mit insgesamt 80 000 Euro dotiertem Wettbewerb.

Im Jahre 2007 wurde ein offenes Interessenbekundungsverfahren mit dem Ziel durchgeführt, an dem exponierten zentralen Innenstadtstandort „Nördliche Wallhalbinsel“ hochwertiges Wohnen und Arbeiten in Kombination mit Freizeit und Erholung bei hoher Aufenthaltsqualität zu realisieren und dabei gleichzeitig eine zukunftsweisende städtebauliche und ökonomische Entwicklung mit wertschöpfenden Auswirkungen für die gesamte Stadt zu initiieren. Auf Grundlage planerischer und ökonomischer Bewertungskriterien hat die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck die Isländische Investorengruppe DCP GmbH ausgewählt. Von den Wettbewerbsteilnehmern wird nun eine der exponierten Lage an der Altstadtflanke adäquate städtebauliche Lösung in Form eines Masterplans, die sich hinsichtlich der Baumassen städtebaulich und gestalterisch mit der Lübecker Altstadt und dem UNESCO Welterbe auseinander setzt, erwartet. Bis zum 27. Oktober 2008, 12 Uhr, müssen die Büros ihre Vorschläge einreichen. Bereits am 14. November tritt das Gremium zusammen, um den Sieger auszuloben. Voraussichtlich am 15. November werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die einmalige Lagegunst der „Nördlichen Wallhalbinsel“ unmittelbar vor der Altstadt erfordert bei der Entwicklung ein Höchstmaß an städtebaulicher und gestalterischer Qualität. Durch die Ansiedlung altstadtbezogener Ersatz- und Ergänzungseinrichtungen soll die oberzentrale Bedeutung Lübecks gestärkt und der durch die Nutzung und Bebauung auf der Mittleren Wallhalbinsel eingeleitete Prozess zur Steigerung der Attraktivität der Hansestadt Lübeck und hier insbesondere der Altstadt fortgeführt werden. Eine lebendige Mischung aus hochwertigem Wohnen und Arbeiten, untergeordnetem und kleinteiligem Einzelhandel, Kultur, Freizeit und Gastronomie soll die bestehende Altstadtstruktur ergänzen.

Eine differenzierte Bebauung soll sich in ihrem Volumina von der erhaltenswerten Bausubstanz auf der Nördlichen Wallhalbinsel leiten lassen und muss eine differenzierte Land-Wasser-Sichtbeziehung zu beiden Seiten, insbesondere zu der Altstadtseite berücksichtigen. Die maximalen Gebäudehöhen haben sich an der maximalen Höhenentwicklung der denkmalgeschützten „Media Docks“ zu orientieren, so dass die Altstadtsilhouette in ihrer Dominanz erfahrbar und erhalten bleibt. Zitat ICOMOS: „Einzelne unterschiedliche Akzente jedoch, auch über einer mittleren Bauhöhe, sind gleichförmig großvolumigen Baukörpern vorzuziehen.“

Ausführliche Informationen wie eine Liste der teilnehmenden Büros finden sich im Internet unter www.luebeck.de unter dem Stichwort „Masterplan“.+++