Mit der offiziellen Inbetriebnahme der sogenannten „Nordtangente“ am Montag, 10. März 2008, wird nicht nur eine Brückenverbindung zwischen den Lübecker Stadteilen St. Gertrud und St. Lorenz geschaffen, sondern die Chance genutzt, zusätzliche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in den nachgeordneten Verkehrsstraßen zu realisieren. In den Quartieren im Umfeld der neuen Verbindung ergreift die Hansestadt nunmehr Maßnahmen, mit denen unerwünschter Kfz-Verkehr durch diese Gebiete vermieden werden kann.
So wird das Baudezernat noch vor Freigabe des Verkehrs über die Brücke in den Quartieren „Gertrudenkirchhof“ und „Hochstraße“ seine Pläne gegen die negativen Auswirkungen des neuen Verkehrsweges infolge von Schleichverkehren umsetzen.
Im Einzelnen wird vor Freigabe der Eric-Warburg-Brücke von der Travemünder Allee das Linksabbiegen in die Straße „Am Getrudenkirchhof“ unterbunden. Hier darf der Kfz-Verkehr zukünftig nur noch geradeaus fahren. Gleichzeitig wird in der Straße „Am Gertrudenkirchhof“ in Höhe der Sporthalle zwischen Travemünder Allee und Jerusalemsberg eine Einbahnstraßenregelung eingerichtet. Es darf dann aus dem Quartier künftig nicht mehr in die Travemünder Allee ausgefahren werden. Der Fahrradverkehr wird von dieser Regelung ausgenommen, so dass die Erreichbarkeit mit dem Rad auf kurzem Wege für das Quartier erhalten bleibt.
Die Hinweisbeschilderung für die Jugendherberge und das Fortbildungszentrum in der Konstinstraße am Gustav-Radbruch-Platz wird angepasst.
Für das Wohngebiet an der Hoch-/Josephinenstraße wird das Linksabbiegen aus der Schwartauer Allee in die Hochstraße untersagt. Darüber hinaus wird in der Schaltung der Signalanlage die Grünzeit für die Ausfahrt aus der Hochstraße in die Schwartauer Allee auf ein Minimum begrenzt, so dass die Attraktivität, hier zu fahren, reduziert wird. Gleichzeitig wird für das Wohngebiet eine Tempo 30-Zone eingerichtet, die neben der Hoch- auch die Elisen- und Teile der Josephinenstraße umfasst. Mit der Beschilderung dieser neuen Tempo 30-Zone wird in Lübeck die einhunderste Tempo 30-Zone ausgewiesen. Die vorhandene Hinweisbeschilderung aus Richtung Bad Schwartau wird angepasst.
Am Montag, 10. März, wird mit der Nordtangentenöffnung die bereits hergestellte Linksabbiegespur von der Schwartauer Allee in die Karlstraße für den Verkehr freigegeben. Dazu finden am Montag noch umfangreiche Arbeiten an der Lichtsignalanlage Schwartauer Allee/Karlstraße/Bei der Lohmühle statt. In dem Zusammenhang werden Anpassungen an den Signalprogrammen durchgeführt, mit denen unter anderem sämtliche Linksabbieger gesonderte Signale erhalten. Diese Signalprogramme sind außerdem auf eine zukünftige Grüne Welle für die Achse „Bei der Lohmühle“ - Karlstraße ausgelegt. Diese wird zur Vorfahrtstraße. Entsprechende Markierungsarbeiten im Kreuzungsbereich, die sehr umfangreich sind, können bei ihrer Ausführung zeitweise zu leichten Behinderungen führen.
Durch den neuen Brückenschlag sind aber auch spürbare Entlastungen insbesondere auf der Achse Friedenstraße/Marienbrücke/An der Untertrave zu erwarten, die nach der vollständigen Inbetriebnahme der Nordtangente die Voraussetzungen schaffen für eine Umgestaltung der Untertrave und Beruhigung der Friedenstraße. Für die Friedenstraße ist bereits nach Abschluss der Arbeiten an der St-Lorenz-Brücke („Meierbrücke“) eine Umgestaltung der Einmündung in die Schwartauer Allee vorgesehen. Die derzeitige Kreuzung wird zu zwei versetzt zueinander liegenden Einmündungen umgestaltet. Die Fahrbeziehung Friedenstraße-Marienbrücke und umgekehrt wird dann ausgeschlossen und somit die Friedenstraße beruhigt.
Mit den eingeleiteten Maßnahmen soll die potentielle Gefahr von Kfz-Durchgangsverkehren in den angesprochenen Quartieren vermieden werden. Die Maßnahmen werden nach Inbetriebnahme der Nordtangente auf ihre Wirksamkeit hin geprüft. +++