Veröffentlicht am 18.11.2007

Unerwarteter Bauschutt erschwert den Straßenbau

Nordtangente: Start des zweiten Bauabschnitts in der Einsiedelstraße am 20. November

Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitts in der Lübecker Einsiedelstraße gehen ab Dienstag, 20. November 2007 in die nächste Phase. Es handelt sich dabei um umfangreiche Leitungsverlegungen, aufwändige Konstruktionen für Stützwände und die Überdeckelung des Hauptsammlers zum Zentralklärwerk. Hinzu kommen erhebliche Bodenbewegungen des komplexesten und aufwendigsten Straßenbauabschnitt der sogenannten „Nordtangente“. Diese soll Lübecks Altstadtkern vom Verkehr entlasten und eine nördliche Umfahrung und eine zusätzliche Querung über die Trave herstellen.

Gleichzeitig stellen die Entsorgungsbetriebe im Zuge dieser Straßenbaumaßnahme die Entwässerung von Mischsystem auf Trennsystem um. Und: Alle weiteren Leitungsträger erneuern bei dieser Gelegenheit ihre dort verlegten Leitungen.

Baubeginn dieses Abschnittes war bereits im Oktober 2007. Zunächst begannen die Baufirmen mit den Fräsarbeiten der Oberflächenbefestigung auf der vorhandenen Parkplatzfläche Einsiedelstraße 20. Probeschürfungen Mitte Oktober erbrachten dann Gewissheit über den Baugrund: In weiten Bereichen der ehemaligen Parkplatzfläche gibt es bis zu einer Tiefe von rund drei Metern großflächige Auffüllungen aus Bau- und Ziegelschutt sowie aus Stahlbetonfundamentresten.

Gutachter stellten fest, dass der Baugrund wegen dieser inhomogenen Auffüllungen nicht tragfähig ist und einen herkömmlichen Straßenbau nicht zulässt. Der Bauschutt muss daher bis zum tragfähigen Baugrund in der Tiefe ausgehoben und von Schadstoffen gereinigt werden, damit er am Ende wieder zum Auffüllen verwendet werden kann.

Der Fachbereich Planen und Bauen hat die nötigen Arbeiten Anfang November beauftragt. Die vorliegenden Materialien werden ab dieser Woche ausgehoben, abgefahren, in einer Brecheranlage zerkleinert und aufbereitet. Danach werden sie auf die Baustelle zurückgebracht und zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam mit ergänztem Material für einen tragfähigen Baugrund wiederverwendet.

Weil die Baufirmen die Planungen für die konstruktiv schwierigen Bauwerke müssen und derzeit auf die Lieferung von Stahlspundwände warten, erscheint den Fachleuten eine Beschleunigung dieses Bauabschnittes derzeit nicht möglich, so dass mit einer Fertigstellung der Flächen für den Kfz-Verkehr nicht vor September 2008 gerechnet werden kann.

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