Im Naturschutzgebiet „Dummersdorfer Ufer“ im Lübecker Ortsteil Kücknitz gibt es einen neuen Aussichtsturm. Lübecks Umweltsenator Thorsten Geißler übergab den Turm, der „Meeschenhaken“ heißen soll, am Donnerstag, 8. November 2007, seiner Bestimmung.
Der Aussichtsturm ist in den vergangenen Tagen oberhalb des Steilufers der Trave nahe dem Stülper Huk errichtet worden und dürfte schnell zur Attraktion für naturverbundene Besucherinnen und Besucher des Dummersdorfer Ufers werden. Vom Turm hat man eine sehr gute Weitsicht auf die Trave mit ihrem Boots- und Schiffverkehr, auf die gegenüberliegenden Wieken mit ihren bewaldeten Steilufern sowie auf das Naturschutzgebiet selbst. Es bietet sich vor allem die hervorragende Möglichkeit an, den Vogelzug entlang der Traveniederung zu beobachten, der gerade gegenwärtig besonders ausgeprägt ist.
Das Naturschutzgebiet hat sich zusammen mit dem benachbarten Landschaftsschutzgebiet „Dummersdorfer Feld“ im Laufe der vergangenen Jahre nicht zuletzt durch viele Maßnahmen des städtischen Bereichs Naturschutz - Untere Naturschutzbehörde - zu einem weithin bekannten Erholungsgebiet entwickelt. Vor allem die Kücknitzer Bevölkerung und seit neuestem auch viele Urlaubsgäste des Ostseebades Travemünde unternehmen hier Wanderungen und Naturbeobachtungen.
Die abwechslungsreiche Landschaft mit ihren Anhöhen und Bachniederungen, ihren offenen, mit Knicks umgrenzten Flächen und geschlossenen Waldstücken, durchzogen mit einem Netz an Wanderwegen, und vor allem das Steilufer mit den davor gelagerten Stränden der Trave bieten allerbeste Voraussetzungen für eine naturbezogene Erholung. Spazierengehen, Joggen, Nordic-Walking. Aber auch Reiten und Angeln stellen hier die typischen Formen der Erholungsnutzung dar.
Um die originären Belange des Naturschutzes mit der erwünschten Erholungsnutzung zusammen zu führen, sind sowohl Maßnahmen der Besucherinformation als auch der Besucherlenkung erforderlich. Nach der Verlegung des Parkplatzes am Hirtenbergweg, dem Aufstellen von Informationstafeln und Wegweisern und der Einrichtung neuer (Rund-)Wege ist die Errichtung des Aussichtsturmes ein weiterer Baustein.
Nach einer umfangreichen Prüfung verschiedener Standortalternativen für den Aussichtsturm, ist die Entscheidung zu Gunsten des Standortes oberhalb der Bucht des sogenannten Meschenhakens gefallen. Für die Standortwahl sprachen vor allem folgende Argumente:
- Ausblickmöglichkeiten auf große Teile der Untertrave
- Eine Entfernung vom neuen Parkplatz von lediglich 900 Meter
- Mehrere bereits vorhandene neue Ruhebänke
- Die natürliche Höhe des Standortes oberhalb des Steilufers. Der Turm konnte hier relativ niedrig gehalten werden und stört damit nicht das Landschaftsbild.
Der Turm ruht auf vier Betonfundamenten und hat eine Gesamthöhe von rund sieben Metern. Die Aussichtsplattform hat eine Größe von drei mal drei Metern und befindet sich rund vier Meter oberhalb des Bodenniveaus. Aus Gründen des Witterungsschutzes ist der Aussichtsturm überdacht. Er besteht aus zertifiziertem Eichenholz aus den Lübecker Stadtwäldern.
Das Projekt konnte nur aufgrund einer größeren Geldspende der privaten Hamburger „Engelbert und Hertha Albers-Stiftung“ realisiert werden.
Anlässlich der Eröffnung haben sich der Ratskeller Lübeck und die Deutschen Bank, Zweigstelle Kücknitz, als Sponsoren eingebracht und den „Eröffnungs-Imbiss“ gestiftet, so dass der Hansestadt keine weitere Kosten entstanden sind.
Die Projektplanung und –leitung oblagen dem Bereich Naturschutz der Hansestadt Lübeck in Abstimmung mit dem Gemeinnützigen Verein Kücknitz e. V., dem Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer, der zuständigen Landes-Naturschutzbehörde sowie diversen städtischen Dienststellen, insbesondere mit dem Bereich Stadtwald, der den Turm künftig betreuen wird. +++