Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe hat nach einer Sitzung des „Initiativkreises“ am Montag, 29. Oktober 2007, die Bewerbung der Hansestadt Lübeck an den Auslober des Wettbewerbs „Statt der Wissenschaft“, den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, auf den Weg gebracht.
In der Sitzung des Initiativkreises, dem die Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktionen, die Rektoren der Lübecker Hochschulen, die Vorsitzenden der Possehl-Stiftung und der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck sowie Repräsentanten der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck und der Lübecker Kaufmannschaft angehören, hatten die Koordinatoren Professor Rudolf Taurit und Gerd Rischau und die Hamburger Agentur „Mann beißt Hund“ das Bewerbungskonzept vorgestellt.
Saxe erklärte, dass es unter Mitwirkung einer Vielzahl von Beteiligten aus Hochschulen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Vereinigungen in Lübeck und Unternehmen der Region gelungen sei, mit den in der Bewerbung vorgeschlagenen Projekten für 2009 die Bedeutung der Wissenschaft für die Entwicklung Lübecks überzeugend darzustellen. Dieser Kurs der stärkeren Wissenschaftsorientierung müsse unabhängig vom Ausgang des Wettbewerbs eingehalten werden.
Der Bürgermeister dankte allen, die sich in zahlreichen Arbeitskreisen mit Ideen, Projektvorschlägen und anderen Initiativen an den Vorbereitungen beteiligt haben. Besonderer Dank gelte dem ehemaligen Lübecker Senator für Wirtschaft und Finanzen, Gerd Rischau, und dem ehemaligen Rektor der Fachhochschule Lübeck, Professor Rudolf Taurit. „Beide haben mit großen Engagement, viel Wissen und Erfahrung die Erstellung der Bewerbung betrieben“, sagte Saxe.
Zu den Erfolgsaussichten Lübecks in dem Wettbewerb werde er sich nicht äußern, sagte der Bürgermeister. Dies gebiete der Respekt vor den Bewerbungskonzepten aller anderen Städte, die für 2009 mit Lübeck konkurrieren. Auch wenn Lübeck keine „klassische“ Universitätsstadt mit Jahrhunderte langer Tradition sei, müsse sie sich jedoch nicht verstecken. Die Bedeutung der Wissenschaft in Lübeck sei gerade kürzlich wieder mit der Aufnahme des Exzellenzclusters „Inflammation at Interfaces“ und der Graduiertenschule „Computing in Medicine and Life Sciences“ der Lübecker Universität in die Exzellenzförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung anerkannt worden.
Details der Lübecker Bewerbung sollen einstweilen nicht veröffentlicht werden. Es sei jetzt Aufgabe des Preisgerichts, die Konzepte aller beteiligten Städte unvoreingenommen zu beurteilen. Die Verfasser der Lübecker Bewerbungsbroschüre haben als Leitmotiv den „Siebten Turm der Wissenschaft“ vorangestellt, abgeleitet aus dem Stadtbild der sieben Türme und der besonderen Symbolik von St. Petri als Universitätskirche aller Lübecker Hochschulen seit 2004.
In sieben „Perspektiven“ wird aufgezeigt, welches Potential Lübeck mitbringt für das Ziel „Stadt der Wissenschaft“. Das Programm für 2009 wird aufgehängt an sieben „Spitzenprojekten“ aus unterschiedlichen Themenfeldern mit jeweils einer Reihe von angegliederten Projekten - Ausstellungen, Exkursionen, Laborexperimenten, Vorlesungen und Seminaren.
Ein besonderes Merkmal der Lübecker Bewerbung ist nach Worten von Saxe die Kombination von Aktionen und Initiativen der Hochschulen und Projekten wissenschaftlich tätiger Menschen auch außerhalb der Hochschulen. Von allen Mitwirkenden sei Wert darauf gelegt worden, mit dem Programm für das Jahr der Wissenschaft besonders junge Menschen vom Kindesalter an gezielt anzusprechen.
+++