Veröffentlicht am 08.10.2007

Lübecker Heizspiegel 2007: Weniger Verbrauch, höhere Kosten

Orientierungshilfe für Heizenergieverbrauch und -kosten zeigt Sparpotenziale auf und motiviert zum Klimaschutz

Nach 2005 veröffentlicht die Hansestadt Lübeck, in Zusammenarbeit mit der vom Bundesumweltministerium geförderten Kampagne „Klima sucht Schutz“, zum zweiten Mal aktuelle Vergleichsdaten für eigene Heizenergieverbräuche und -kosten. Die Lübecker haben dank warmer Wintertage weniger Heizenergie als in den Vorjahren verbraucht: So ist bei ölbeheizten Gebäuden der Verbrauch gegenüber den Heizspiegel-Daten aus 2004 um rund 5 Prozent, bei gasbeheizten Gebäuden um rund 6 Prozent und bei fernbeheizten Gebäuden um rund 6,5 Prozent gesunken. Dennoch musste bei den Heizkosten mit einer höheren finanziellen Belastung gerechnet werden. Bei Erdgas sind die Preise um durchschnittlich 30 Prozent gestiegen, für Heizöl musste man rund 45 Prozent und für Fernwärme rund 35 Prozent mehr zahlen als 2004.

Das Interesse der Lübecker an den Angeboten des Heizspiegel-Projektes war in der Vergangenheit groß. Rund 5000 Bürger fragten das Faltblatt nach, 83 ließen die Heizkosten mit einem schriftlichen Heizgutachten überprüfen und über 1300 nutzten den Online-Ratgeber „Heizcheck“. Die Auswertung der Datensätze zeigte, dass bei 94 Prozent der begutachteten Gebäude in Lübeck Einsparpotenzial durch energetische Sanierung vorhanden ist. Grund genug für die Stadt und die Kooperationspartner, eine Neuauflage des Lübecker Heizspiegels zu veröffentlichen.

„Die gestiegenen Energiepreise und die aktuelle Klimadebatte verlangen nach Handlungsempfehlungen, die der Einzelne nutzen kann“, sagt Umweltsenator Thorsten Geißler. Der Lübecker Heizspiegel 2007 sei eine wichtige Orientierungshilfe. Er zeige Einsparspotenzial auf und leiste gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz, indem er zur Senkung des umweltschädlichen CO2-Ausstoßes motiviere.

Die Berechnungsgrundlage des Lübecker Heizspiegels 2007 bilden Heizdaten von zentral beheizten Wohngebäude in der Hansestadt. Auch direkt hinter der Stadtgrenze liegende Gemeinden wurden einbezogen. Mieter und Eigentümer können die Zahlen ihrer aktuellen Jahresabrechnung mit den Werten des Heizspiegels vergleichen und so ihr Gebäude einstufen.

Der Heizspiegel, getrennt nach der Beheizung mit Heizöl, Erdgas und Fernwärme, bewertet die Heizdaten des jeweiligen Gebäudes nach vier Kategorien: „optimal“, „durchschnittlich“, „erhöht“ und „extrem hoch“. Das Besondere am Heizspiegel ist, dass er eine schnelle und unkomplizierte Identifikation der Gebäude ermöglicht, deren Heizenergieverbrauch und -kosten besonders hoch sind. „Bei diesen Fällen können schon einfache Modernisierungsmaßnahmen die umweltschädigenden Kohlendioxidwerte halbieren“, erklärt Dr. Johannes D. Hengstenberg, Geschäftsführer der gemeinnützigen „co2online GmbH“, dem Projektträger der Klimaschutzkampagne.

Der Lübecker Heizspiegel 2007 ist kostenlos als Faltblatt erhältlich

  • im Bereich Umweltschutz, Dr. Julius-Leber-Straße 50-52
  • in der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V., Fleischhauerstraße 45
  • beim Mieterverein Lübeck e.V., Mühlenstraße 28
  • bei Haus und Grund Lübeck e.V., Schmiedestraße 20-22
  • bei den Stadtwerken Lübeck, Moislinger Allee 9
  • bei der Sparkasse zu Lübeck in der Breiten Straße

Weiterhin ist der aktuelle Heizspiegel als Download im LÜBECK:Fenster im Internet unter http://www.luebeck.de/bewohner/buergerservice/lvw/leistungen/index.html?lid=858 verfügbar. Online können zusätzlich Energiespar-Ratgeber genutzt werden. Mit wenigen Klicks und der Heizkostenabrechnung zur Hand zeigen die Energiespar-Ratgeber, ob die Heizkosten zu hoch sind, welche Modernisierungsmöglichkeiten bestehen und ob sich diese finanziell lohnen, welche Fördermöglichkeiten es gibt und welche Heizenergieträger bei Bauvorhaben am wirtschaftlichsten und unweltfreundlichsten sind.

Seit April 2005 beteiligt sich die Hansestadt Lübeck mit einem Kommunalen Heizspiegel an der bundesweiten Klimaschutzkampagne ( www.klima-sucht-schutz.de ). Projektträger der Kampagne ist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online GmbH. Mit Kommunalen und Bundesweiten Heizspiegeln, interaktiven Energiespar-Ratgebern, einem Klimaquiz sowie Portalpartnern aus Wirtschaft, Medien, Wissenschaft und Politik motiviert sie private Haushalte, Handel und Gewerbe, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen und dabei Geld zu sparen. +++