Veröffentlicht am 02.10.2007

Deutsch-Däne will Ostseeheilbad Travemünde wachküssen

400 neue Gästebetten auf dem Priwall - Luxus-Ferienanlage an der Travemündung

Auf Lübecks Halbinsel Priwall in der Travemündung ist am Dienstag, 2. Oktober 2007, eine Anlage mit 64 neuen Ferienhäusern eröffnet worden. Die Häuser im skandinavischen Stil sind zwischen 70 und 214 Quadratmetern groß. Einige sind ausgestattet mit eigener Sauna, Jakuzzi und Sonnenbank.

Die Eröffnung sei ein „Meilenstein auf dem Weg Travemündes zur Nummer eins der deutschen Ostseebäder“, sagte Lübecks Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel bei der feierlichen Eröffnung im voll gefüllten Festzelt. Die Anlage gehört zu einem Komplex mit insgesamt 1000 Betten, die von dem dänischen-deutschen Ferienhaus-Unternehmer Sven Hollesen (Planet-Haus GmbH Rellingen) innerhalb von 18 Monaten auf dem Priwall errichtet wurde.

Rund dreiviertel der Häuser sind nach Angaben des Entwicklers Hollesen bereits an private Investoren verkauft. Bislang wurden über 18 Millionen Euro in die Anlage investiert, die bereits seit Jahresbeginn von einem dänischen und einem holländischen Reiseanbieter vermarktet werden. „Wir hatten schon Gäste aus zehn Nationen, darunter aus Ländern, wo Travemünde bislang nicht bekannt war“, zeigte sich Hollesen über den Erfolg seiner Anlage begeistert. Die neuen Ferienhäuser würden das internationale Flair von Travemünde in den nächsten Jahren nachhaltig bereichern.

Hollesen, gebürtiger Däne des dynamischen Baby-Boomer-Jahrgangs 1951, hat große Pläne für das einstmals mondänste Ostseeheilbad. Bei der Einweihung des letzten Hauses der ersten drei Baustufen enthüllte er zusammen mit Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe sowie Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel und Bausenator Franz-Peter Boden einen neuen Projektplan mit dem Namen „Priwall Waterfront“. Er sieht eine Bebauung mit Apartments, Ferienhäusern und einem Hotel rund um die bislang touristische wenig genutzte ehemalige U-Boot-Produktionsstätte, dem „Passathafen“, vor. Dort bieten rund 500 - im Sommer stets voll besetzte - Yachtliegeplätze und die unter Denkmalschutz stehende Viermastbark „Passat“ ein reizvolles Ambiente. Hollesen will hier 18 Strandvillen mit je sieben Wohnungen und 22 Parkvillen bauen. Später dann noch einige Dünenvillen und ein Hotel.

Dieses Projekt, das noch im Planungsstadium ist, soll 150 Millionen Euro kosten und wird mit dem bis dahin fertiggestellten Ferienhausdorf rund 3000 zusätzliche touristische Betten nach Travemünde bringen. Derzeit hat Travemünde laut städtischer Statistik seinen Gästen 2979 Betten anzubieten - Jugendherbergen, Freizeitheime und Pensionen bereits mitgezählt.

Fotos unter: http://www.luebeck.de/aktuelles/presse/fotoarchiv/index.html?action=show_images&imageclass=45

Der Priwall - vernachlässigt wegen seiner jahrzehntelangen Abseitslage direkt an der deutsch-deutschen Grenze und abgeschnitten vom restlichen Lübeck durch die Seeschiffstraße Trave - erlebt durch die Initiative Hollesens eine neue Blüte. Der Deutsch-Däne selbst schwärmt vom Priwall in den höchsten Tönen. „Das ist meine persönliche Südseeinsel“, sagt er. Sie biete mit weißem Sandstrand, Dünen, aber auch dem nahegelegenen städtischem Flair des Weltkulturerbes Lübeck eine Vielfalt, die es nur an dieser Stelle gebe und einmalig sei in Deutschland. Und: „Wenn wir nur einen Graben von knapp 500 Meter ziehen würden, wären wir auch wirklich eine Insel!“, scherzte er.

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