Veröffentlicht am 14.06.2007

Sandworld: Mit der Zeitmaschine durch die Jahrhunderte

Die Zeitmaschine im Eingangsbereich des Sandskulpturenareals verheißt das Motto der diesjährigen Sand World, die vom 06. Juli bis 02. September direkt am Travemünder Priwallstrand stattfindet: Eine Reise durch die Zeit. Noch laufen die technischen Vorbereitungen für das Festival auf Hochtouren, aber der künstlerische Entwurf der Sand World 2007 liegt bereits vor und es lässt sich schon erahnen, wie der 10.000 Quadratmeter große Skulpturenpark, den die 75 internationalen Sandkünstler ab dem 25. Juni unter der künstlerischen Leitung von Dave Willé innerhalb von zwei Wochen gestalten werden, aussehen wird. Übrigens: Das Geheimnis beim Bau der bis zu zwölf Meter hohen Skulpturen ist der spezielle Skulptursand, der sich aufgrund seiner eckigen Kornstruktur besonders gut ‚in die Höhe stapeln’ lässt.

Ausgangspunkt der Reise durch die Zeit wird die große Sonnenuhr im Herzen des Skulpturenareals auf einer Insel im Sand World-Teich sein, von hier aus geht es in die verschiedenen Zeitzonen von der Steinzeit bis in die Zukunft. Bei der Wahl der Epochen spielt die Chronologie der Ereignisse keine Rolle, die Zeitreise beginnt dort, wo der Besucher in die Geschichte eintauchen möchte. Wer seine Zeitreise im Uhrzeigersinn beginnt, startet im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. (* 1638, † 1715) spiegelt - umgeben von seinem Hofstaat beim königlichen Ball auf Schloss Versailles - das Leben bei Hofe und den höfischen Absolutismus Frankreichs wider, musikalisch zeitgenössisch umrahmt vom deutschen Barock-Komponisten Johann Sebastian Bach (* 1685, † 1750). Als bedeutendes Ereignis der europäischen Geschichte ist der Französischen Revolution (1789 - 1799) eine eigene Sandszenerie gewidmet, frei nach dem Gemälde „La Liberté guidant la peuple“ (1830) von Eugène Delacroix. Über der französischen Trikolore thront majestätisch und natürlich in typischer Pose - mit der rechten Hand in der aufgeknöpften Weste - Napoléon Bonaparte als gefeierter Kaiser der Franzosen (1804 - 1814/15). Im Schatten der französischen Revolution ereignet sich ganz bescheiden eine Revolution ganz anderer Art: Eine kleine Modenschau vollzieht den Wandel der Damenmode durch die Jahrhunderte vom Mittelalter bis zu den Bikinis und Miniröcken des 20. Jahrhunderts.

Gleich nebenan betritt der US-Amerikaner Neil Armstrong, Kommandant der ‚Apollo 11’, im Jahr 1969 als erster Mensch den Mond. Über 500 Millionen Menschen verfolgten damals die erste Mondlandung am eigens dafür erworbenen Fernsehgerät und waren Zeuge des legendären Ausspruchs von Neil Armstrong, der bis heute unvergessen ist: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“. Als Inbegriff des Forschers und Genies des 20. Jahrhunderts gilt der Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein. Mit seiner Relativitätstheorie revolutionierte er das Verständnis von Raum und Zeit. Und so geht die Zeitreise weiter direkt zu den Visionen der Zukunft in die Filmwelt der Roboter von ‚Metropolis’ bis ‚Star Wars’.

Wie wurde früher eigentlich die Zeit gemessen? Von der Sonnenuhr im Jahre 3500 v. Chr. bis zur Erfindung der Digitaluhr im Jahr 1956 reicht die überlieferte Zeitmessung in der Sand World. Gleich gegenüber lernt der Besucher die Architektur der verschiedenen Epochen im Postkartenmotiv kennen, es werden berühmte Bauwerke wie z.B. der schiefe Turm von Pisa und das Holstentor im Rahmen der Zeitreise vorgestellt.

Das wohl emotionalste Kapitel deutsch-deutscher Geschichte – der Berliner Mauerfall im November 1989 – wird durch das Händeschütteln von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl und Michail Gorbatschow, von 1985 bis 1991 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und von 1990 bis 1991 Präsident der Sowjetunion, auf der Sandmauer symbolisiert. Der Trabant, genannt ‚Trabi’, die kultige ‚Rennpappe’ aus der ehemaligen DDR, darf in dieser Szenerie natürlich nicht fehlen. Übrigens: In der Sand World bildet der Trabi sogar den ‚roten Faden’ zwischen einzelnen Zeitfenstern der Sand World. So ist er in der Steinzeit schon als Prototyp des Flintmobils unterwegs und auch bei der Mondlandung sorgt er als ‚pathfinder’ für technische Spitzenleistung.

Die schönsten Bilder berühmter Maler vom Barock bis zum Surrealismus hängen in der exklusiven Sandgalerie. Hier sind ‚Sonnenblumen’ (1855) von Vincent van Gogh, ‚Les Demoiselles d’Avignon’ (1907) von Pablo Picasso, ‚Schrei’ (1893) von Edvard Munch, ‚Die Beständigkeit der Erinnerung’ (1931) von Salvador Dali und auch ‚Das Mädchen mit dem Perlenohrring’ (1664) von Johannes Vermeer zu finden. In der „Musikbox“ nebenan lauschen die Beatles, die Popikone Madonna, Robbie Williams und der legendäre Elvis Presley den klassischen Klängen Beethovens (* 1770, † 1827).und der rauchigen Stimme der weltberühmten Filmdiva und Sängerin Marlene Dietrich (* 1901, † 1992).

In der Urzeit räkelt sich genüsslich ein Dinosaurier in der Sonne und die vier Jahreszeiten nehmen als Symbol der Zeitmessung ihren Lauf. Im Reich des Mittelalters begeben sich König Artus – begleitet von seinem Schwert Excalibur und den Rittern der Tafelrunde - auf die Suche nach dem Heiligen Gral. Merlin, sein Lehrer und weiser Magier, hilft ihm dabei mit geheimnisvollen Formeln aus seinem Zauberbuch, während sein Freund Lanzelot, Ritter ohne Furcht und Tadel, verzweifelt gegen seine Liebe zu Artus’ Gemahlin Guinevere ankämpft.

Ganz schön antik: Julius Cäsar, Herrscher des Heiligen Römischen Reiches (* 100, † 44 v.Chr.), blickt gemeinsam mit der ägyptischen Königin Cleopatra den Zuschauern auf der Holztribüne gebieterisch über die Schulter, während im Kolosseum ein blutiger Gladiatorenkampf zur Belustigung des Volkes veranstaltet wird. In der griechischen Mythologie geht es ebenfalls tödlich zu: Ikarus entflieht gemeinsam mit seinem Vater aus dem Labyrinth des Minotaurus auf Kreta und stürzt hinab in die Tiefe des Meeres, weil er mit seinen Flügeln der Sonne zu nahe kam. Hades dagegen wird von seinem Bruder Zeus aus der Gefangenschaft seines göttlichen Vaters Kronos, dem Herrscher der Welt, befreit und verbreitet fortan als Herr des Totenreiches Angst und Schrecken.

Im Schatten des wohl berühmtesten Künstler aller Zeiten Leonardo da Vinci (* 1452, † 1519) und seiner außergewöhnlichen Werke als Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter lädt der englische Dramatiker William Shakespeare (* 1564, † 1616) zum Vorsprechen für die Premiere seiner weltberühmten Liebestragödie ‚Romeo und Julia’ ein. Gleich gegenüber vom Londoner Globe Theatre und dem Atelier von Michelangelo (*1475 , † 1564) entdeckt der Seefahrer Christoph Kolumbus im Jahre 1492 eher zufällig Amerika - bei dem Versuch, Indien durch Überquerung des Atlantischen Ozeans zu erreichen.

Die Sand World-Gastronomie, das Workshopareal für die Skulpturenbaukurse und die Kinderbetreuung in der ‚Kids World’ sind ebenfalls bereits fest als Bestandteil der Sand World eingeplant. Der Skulpturenpark ist vom 06. Juli bis 02. September für Publikum geöffnet und kann täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr besichtigt werden. Eintrittspreise für Erwachsene € 7,00 p.P., Eintrittspreise für Kinder von 5 bis 14 Jahren € 4,00 p.P. Neu ist die Familienkarte für zwei Erwachsene und ein Kind für € 16,00, für jedes weitere Kind € 3,00 (bis 4 Kinder). Weitere Infos unter der Hotline 01805/882233 (€ 0,14/Min.) und www.sandworld.de. +++

Quelle: Pressestelle der Lübeck und Travemünde Tourist-Service GmbH