Für Großschadensereignisse mit vielen Verletzten, wie Massenkarambolagen, Bus- oder Zugunglücke oder Hochhausbrände sind 365 Tage im Jahr erfahrene Notärzte mit Spezialausbildung als Leitende Notärzte in Rufbereitschaft. Im Einsatzfall leiten sie in enger Zusammenarbeit mit der Technischen Rettung, die medizinische Verletztenversorgung am Schadensort.
Vom bereits 1991 gegründeten Forum Leitende Notärzte Schleswig-Holstein werden im Rahmen einer landesweiten Qualitätssicherung unter anderem medizinische Strategien zur Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten zur Verfügung gestellt.
Die seit 14 Jahren tätige Lübecker Leitende Notarztgruppe war die erste in Schleswig-Holstein, die ihre Arbeit 1993 nach den Vorgaben des Landesrettungsdienstgesetzes aufgenommen hat. Sie besteht heute aus zehn besonders qualifizierten Notärzten des UKSH Campus Lübeck mit jahrelanger Einsatzerfahrung, die im Auftrag der Berufsfeuerwehr Lübeck als Träger des Rettungsdienstes eine ununterbrochene 24-Stunden-Bereitschaft gewährleisten.
Bei einem Großschadensfall auf See (Nord- und Ostsee) bilden diese Leitenden Notärzte und Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr Lübeck ein Verletztenversorgungsteam-See. Zusammen mit anderen Teams aus Norddeutschland sind sie dem Havariekommando des Bundes unterstellt und arbeiten auch in internationalen Gewässern.
Ein besonderer Schwerpunkt wird zukünftig die rettungsdienstliche Abstimmung bei der Bewältigung größerer Unfallereignisse im Baltischen Seeraum sein. +++