EKZ Hansering erstrahlt in neuem Glanz – Einweihung mit Fest
Mit Live-Musik, Kaffee und Kuchen, Spielen für Kinder und vielem mehr sind am heutigen Freitagvormittag die umgestalteten Freiflächen des Einkaufszentrums Hansering offiziell von Bausenator Franz-Peter Boden, Vertretern der STEG und der Gewerbetreibenden eingeweiht worden. Im Spätsommer vergangenen Jahres hatten Bürgermeister Bernd Saxe und Bausenator Boden den ersten Spatenstich gesetzt und damit symbolisch den Startschuss für die rund 660 000 Euro teure Investition gegeben. Finanziert wurden die Umgestaltungsmaßnahmen aus Projektmitteln des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt, die sich zu je einem Drittel aus Mitteln des Bundes, des Landes und der Hansestadt Lübeck zusammensetzen.
Das zentral gelegene Einkaufszentrum (EKZ) am Hansering in St. Lorenz Süd ist in den 1950er Jahren gebaut worden und war inzwischen „in die Jahre gekommen“. Spürbar wurde dies für die Gewerbetreibenden an stetig sinkenden Umsätzen, so dass der Erhalt des wohnortnahen Einkaufszentrums fraglich zu werden begann.
Gemeinsam mit etwa 30 Eigentümern und Gewerbetreibenden, den Lübecker Landschaftsarchitekten Kühlert ter Balk sowie dem Bereich Stadtplanung der Hansestadt Lübeck entwickelte die Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg („STEG“) das Verfahren für die Erneuerung der Freiflächen vor den 20 Einzelhandelsgeschäften.
Aufgrund des langen Winters 2005/2006 dauerten die Bauarbeiten dann zwar länger als geplant, aber jetzt hellen 175.000 gelbe Pflastersteine die Gemüter wieder auf. Bausenator Boden sagte dazu während der Eröffnung: „Wie heißt es so schön? Gut Ding will Weile - und lassen Sie mich ergänzen - auch starke Nerven haben. Aber pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum ist sie fertig geworden – die Neugestaltung des EKZ Hansering!“ Boden erinnerte an die Vergangenheit, in dem er sagte: „Das EKZ war bei seiner Eröffnung in den 50er Jahren selbstverständlicher Bestandteil der von der Neuen Heimat nach den Entwürfen von Ernst May erbauten so genannten Papageien-Siedlung.“ Der „Zahn der Zeit“, aber auch der radikale Wandel im Einzelhandel seien auch am Hansering nicht spurlos vorüber gegangen, so der Bausenator.
Im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ ist das EKZ Hansering vor rund drei als ein wichtiger Programmpunkt mit dem Ziel aufgenommen worden, zur Sicherung der Gewerbebetriebe (hauptsächlich Einzelhandelsgeschäfte) einen Beitrag zur Stabilisierung und Wirtschaftsförderung sowie durch die städtebauliche Verbesserung einen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung zu leisten.
Das, so die übereinstimmende Meinung aller Beteiligten (Stadtverwaltung, Planer, Gewerbetreibende, STEG und Bewohner der Papageien-Siedlung), ist gelungen: Bei der Umgestaltung wurden etwa 3500 Quadratmeter grauer Beton durch hellgelbe Ziegelsteine ersetzt, die Rasenflächen erneuert und weiß blühende Zierkirschbäume gepflanzt. Viele Fahrradständer und die Erneuerung des Parkstreifens sorgen dafür, dass die Geschäfte mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen sind. Auf den neu aufgestellten Bänken können Kundinnen und Kunden zwischen ihren Einkäufen ausruhen. Der Clou der Umgestaltung aber ist die neue Beleuchtungsanlage, deren Oval an den Straßennamen Hansering erinnern soll und die das Einkaufszentrum nach Einbruch der Dunkelheit in helles Licht taucht und für Einkaufsstimmung sorgt.
Das neue Stadtteilhaus am Hansering, das seit April 2005 gemeinsam von der Gemeindediakonie Lübeck, der Vorwerker Diakonie und dem Nachbarschaftsbüro St. Lorenz Süd betrieben wird, trägt dazu bei, das Einkaufszentrum zu beleben und bietet den Stadtteilbewohnerinnen und -bewohnern vielfältige Angebote und Anlässe, das Quartierszentrum aufzusuchen; beide Projekte zusammen führen zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung der Stadtteilmitte.
Nicht zuletzt sichert die Erneuerung des Einkaufszentrums nicht nur die wohnortnahe Versorgung der Stadtteilbewohner, sondern trägt auch zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei. Ein Aspekt, den auch die Sprecherin der Interessengemeinschaft (IG) der Gewerbetreibenden Hansering, Sigrid Weinert, lobend erwähnte. Bausenator Boden dankte, auch im Namen von Bürgermeister Saxe, der IG und dabei insbesondere Frau Weinert, für deren „unermüdliche Arbeit und Engagement“. Die IG hatte zur Einweihung des EKZ ein Fest organisiert, außerdem bieten die Geschäfte heute und Sonnabend einige ihrer Produkte zu Sonderpreisen an.
Hintergrund: Das Programm Soziale Stadt wird bundesweit in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf eingesetzt und seit Ende 1999 in Teilen von St. Lorenz Süd durchgeführt. Gesteuert wird das Projekt von einer städtischen Lenkungsgruppe, die sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachbereiche Wirtschaft und Soziales, Kultur sowie Planen und Bauen zusammensetzt. Das Quartiersmanagement wird von der STEG Hamburg durchgeführt. (Weitere Infos zur STEG und dem Projekt Soziale Stadt in Lübeck St. Lorenz stehen auch im Internet unter www.steg-hh.de , dort unter dem Punkt „Quartiers Nachrichten / Übersicht / Lübeck St. Lorenz“).
Hinweis: Siehe auch Pressemitteilung 050663L: „Baubeginn für Umgestaltung der Freiflächen am Hansering“ vom 30. August 2005. +++