Vereinbarung über Ausgleichsflächen unterzeichnet
Lübecks Umweltsenator Thorsten Geißler und Dr. Walter Hemmerling, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, haben heute gemeinsam eine Freistellungsvereinbarung über die Durchführung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Warnsdorfer Moor im Bereich der Gemeinde Ratekau unterzeichnet. Damit leistet die Hansestadt Lübeck einen wesentlichen Beitrag zur geplanten Renaturierung des Moores, das direkt an der Lübecker Stadtgrenze liegt.
Seit Jahren bemühen sich die Hansestadt Lübeck, die Gemeinde Ratekau und die Stiftung Naturschutz Flächen für das Moorprojekt anzukaufen. Nun ist es der Stiftung Naturschutz gelungen, rund zehn Hektar bisher intensiv genutzte landwirtschaftliche Nutzfläche anzukaufen. Sie stellt diese Flächen der Hansestadt Lübeck für Ausgleichszwecke zur Verfügung. Die Naturschutzbehörde Lübeck zahlt der Stiftung für die Überlassung der Flächen einen Betrag von etwa 123.000 Euro.
Das Geld stammt aus einer zweckgebundenen Haushaltsstelle, aus der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nur für bereits erfolgte Eingriffe in Natur und Landschaft bezahlt werden. Die Einzahlungen in diese Haushaltsstelle erfolgen immer dann, wenn ein Bauherr den für sein Projekt erforderlichen Ausgleich nicht selbst erbringen konnte. Die Naturschutzbehörde gibt das Geld dann für den Ankauf von geeigneten Ausgleichsflächen und für die Umsetzung von Maßnahmen aus.
Die Flächen im Warnsdorfer Moor, die für diese Zwecke jetzt zur Verfügung stehen, sollen zunächst durch extensive Nutzung gepflegt werden. Sie gehen der Landwirtschaft daher nicht verloren. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Moor wieder stärker vernässt werden und damit so seltenen Arten wie Wollgras, Sonnentau und Bekassine eine neue Heimat bieten.
„Ich freue mich, dass mit diesem Projekt eine erfolgreiche Kooperation über Gemeindegrenzen hinweg gelungen ist,“ sagte Umweltsenator Geißler. Die Hansestadt könne durch diese Flächen bislang nicht erledigten Ausgleich umsetzen und zur ökologischen Verbesserung in der Gemeinde Ratekau beitragen: „Ich freue mich, dass wir damit einen bedeutenden Beitrag zur Renaturierung des Moores leisten können.“ Geißler betonte: „Die Verwaltung der Flächen liegt weiterhin bei der Stiftung Naturschutz und belastet nicht den Lübecker Haushalt.“
Die zehn Hektar im Warnsdorfer Moor sind der erste Teilschritt für die Renaturierung dieses Moores. Insgesamt soll eine Fläche von rund 50 Hektar ökologisch aufgewertet werden. Insofern geht die Naturschutzbehörde der Hansestadt Lübeck davon aus, dass dort zukünftig noch weitere Flächen für Ausgleichsmaßnahmen aufgekauft werden. +++