Lübeck feiert am 11. September „Tag des offenen Denkmals“
Am 11. September ist es wieder so weit: Am Tag des offenen Denkmals laden in ganz Deutschland rund 7000 geöffnete Baudenkmäler und archäologische Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, zur Besichtigung ein. Besonders viele der angebotenen Führungen, Rundgänge und Objekte selbst nehmen Bezug auf das diesjährige Schwerpunktthema „Krieg und Frieden“.
Alte Schutz- und Verteidigungsbauten wie Burgen, Zitadellen, Stadtmauern, aber auch Bunkeranlagen zeigen die architektonische Entwicklung militärisch genutzter Bauten. Kirchen, historische Mahnmale oder Orte bedeutender Friedensschlüsse stehen für das ständige Ringen um dauerhaften Frieden. Zudem erläutern in vielen Städten Führungen und Vorträge die unterschiedlichen Konzepte zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg aus denkmalpflegerischer und städteplanerischer Sicht.
Auch in der Hansestadt Lübeck finden eine Reihe von Veranstaltungen zum Schwerpunktthema statt. So wird bereits am Sonnabend, 10. September, 13 bis 18 Uhr im Buddenbrookhaus, Mengstraße 4, ein Symposium „Krieg und Frieden und die historische Bausubstanz Lübecks“ veranstaltet.
Ebenfalls am Sonnabend findet in der Fleischhauerstraße ein Straßenfest statt, in dessen Rahmen zahlreiche Kulturdenkmale, Häuser und Höfe besichtigt werden können.
Am Sonntag, 11. September, finden spezielle Führungen statt:
- Bunker in der Altstadt - Treffpunkt 12 Uhr vor dem Bunker Schildstraße 20
- Widerstand und Verfolgung in Lübeck während des Dritten Reiches - Propsteikirche Herz-Jesu (Krypta), Parade 9, und ehemalige Hauptwache, Parade 12, jetzt „Haus der Kulturen“ (geöffnet 12-17 Uhr). Führungen 14 und 16 Uhr durch Prof. Dr. Voßwinckel und Dr. Muth. An Originalschauplätzen wird an den Widerstand von Seiten der Kirche und der Arbeiterbewegung berichtet.
- Auf dem Vorwerker Friedhof, Friedhofsallee Eingang 3, wird durch nationale Gräberfelder, eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus und eine Gedenkstele an die Familie Bringmann an die Opfer der Nazidiktatur und des Zweiten Weltkrieges erinnert. Führung um 15 Uhr durch Christian Rathmer.
- In der Lutherkirche, Moislinger Allee 96, kann von 11 – 18 Uhr die Kirche und die Ausstellung über die vier Lübecker hingerichteten Geistlichen besucht werden; Führungen dazu 11.30, 13.30, 15.30 Uhr; außerdem findet eine Denkmalrallye für Kinder statt.
- Die Synagoge, St. Annen-Straße 13, geöffnet 10 - 17.30 Uhr, Führungen 10, 12, 14, 16 Uhr durch Kantor Kornblum. Jüdische Friedhof Moisling, Niendorfer Straße 43-45, geöffnet 10 - 12 Uhr, Führung um 10 Uhr durch Benjamin Gruszka.
- Durch die ehemalige Stadtbefestigung, die Wallanlagen, geht eine Führung, die um 11 Uhr an der Puppenbrücke/Possehlstraße beginnt.
- In der Villa, Eschenburgstraße 7, wird neben der künstlerischen Bedeutung des Gebäudes auch an eine historische Begegnung erinnert: Hier fanden 1945 Geheimverhandlungen zwischen dem damaligen „Reichsführer SS“ Himmler und dem Vizepräsidenten des schwedischen Roten Kreuzes Graf Bernadotte zur Beendigung des Krieges kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch statt. Das Haus ist geöffnet von 10 – 16 Uhr.
Weitere geöffnete Kulturdenkmale und Gebäude, teilweise mit Bezug zum Schwerpunktthema:
- Willy-Brandt-Haus, Königstraße 21 (Führungen 9-11 und 14-15 Uhr)
- Eimerkettenbagger Wels (An der Untertrave/Drehbrücke; 11-16 Uhr, Führungen nach Bedarf)
- Kanzleigebäude Breite Straße/Ecke Mengstraße (Führungen 11 und 14 Uhr)
- Wohn- und Geschäftshaus, Modegalerie Hans E. Kontor, Mengstraße 19
( geöffnet 11-16 Uhr) - „Diele“ (Kinder- + Jugendkulturhaus Röhre) Mengstraße 41. 14-18 Uhr Ausstellung, Miniführungen durch die Mengstraße mit Erklärungen und Erzählungen.
- Wohn- und Geschäftshaus Mengstraße 44 (11-17 Uhr)
- Historische Räume in der Stadtbibliothek, Hundestraße 5-17, (Führungen um 11 und 14 Uhr)
Weitere Auskünfte erteilen die Veranstalter, Hansestadt Lübeck - Bereich Denkmalpflege, Telefon (0451) 122 – 48 05 (oder 48 01, 48 03), Fax 122 – 48 90 und das Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Dr. Freiesleben, Telefon (0451) 7 78 28, Fax 7 78 92, sowie die Eigentümer und Verantwortlichen für die einzelnen Kulturdenkmale (Telefon siehe Internet http://tag-des-offenen-denkmals.de/laender/sh/luebeck ). +++