Handel & Hanse: Umweltschutz und Stadtwald vertreten
Lübecks Stadtpräsident Peter Sünnenwold hat heute vormittag die diesjährige Messe Handel und Handel eröffnet, die erstmals auf dem Gelände neben der Musik- und Kongreßhalle sowie im Foyer der MuK stattfindet. Schleswig-Holsteins größte Erlebnis- und Verkaufsmesse steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Stadtpräsident Sünnenwold. Die Hansestadt selbst ist gleich mit mehreren Bereichen bei dieser Messe vertreten. So ist neben dem Bereich Umweltschutz auch der Bereich Stadtwald präsent.
Auf die Bedeutung der Umweltpolitik in der Ostseeregion hat Lübecks Umweltsenator Thorsten Geißler in seiner Rede bei der Eröffnung der Handel & Hanse in der Halle 10 hingewiesen: „Das diesjährige Schwerpunktthema ‚Umwelt im Baltischen Raum’ hat eine besondere Aktualität. Mit dem Beitritt Polens und der baltischen Staaten gewann der Ostseeraum erheblich an Bedeutung, da er vom Rand in die Mitte der Europäischen Union rückte. Er ist der am schnellsten wachsende Wirtschaftsraum in Europa.“
Zudem sprach Geißler die kultur- und umweltpolitische Rolle der Landschaften des Ostseeraums an: „Die Ostsee bildet an sich schon eine ökologische Herausforderung. So ist zum Beispiel die Konzentration von Schwermetallen in der Ostsee viel höher als in anderen verschmutzten Meeren. Auch Wälder gehören zu den wertvollsten Naturgütern in der Ostseeregion. Sie sind eine der wichtigsten Einnahmequellen aus dem Warenexport, sie bieten Beschäftigungsmöglichkeiten im ländlichen Raum und fördern den Tourismus. Auch spielen Holz und Holzhackschnitzel eine Schlüsselrolle bei der Umgestaltung des Energiesektors in Richtung erneuerbarer Energien. Die Zusammenarbeit von Regionen über die Grenzen hinaus kann gemeinsame Probleme oft sehr viel besser, schneller und pragmatischer lösen, als dies auf der Ebene der nationalen Staaten möglich ist. Die Hansestadt Lübeck hat ein hohes Interesse an einer solchen Zusammenarbeit.“
In der Ausstellungshalle 10 erwartet die Besucherinnen und Besucher unter anderem auch ein kleines Stückchen Ostseestrand, das fachmännisch von Lehrlingen des Bereiches Stadtgrün hergerichtet wurde, die derzeit ihre Ausbildung zu Fachkräften im Garten- und Landschaftsbau absolvieren.
Um die Verbraucher anzusprechen und aufzufordern, sich mit dem sensiblen Thema „Wasserqualität“ auseinander zu setzen, bieten der Bereich Umweltschutz und das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinik Schleswig-Holstein Campus Lübeck während der gesamten Ausstellungszeit Untersuchungen von Teich-, Aquarien- und Brunnenwasser an. Die Besucher der Handel & Hanse können ihre Wasserprobe mitbringen, und die Experten werden in einer kurzen Zeit über die Wasserqualität ihr „Urteil“ fällen. Außerdem steht der Bereich Umweltschutz für umfassende Informationen über die Badewasserqualitäten an den Lübecker Badestellen zur Verfügung.
Es gibt eine Schatzsuche für kleine Kinder und ein Ostseequiz für Schulkinder und Erwachsene.
Der EnergieTisch Lübeck e. V. informiert die Besucherinnen und Besucher über die vor kurzem gestartete Heizspiegelkampagne und muntert sie auf, sich an der Kampagne zu beteiligen.
Am Sonntag, 1. Mai, und am Sonnabend, 7. Mai, steht eine Mitarbeiterin der Unteren Wasserbehörde Rede und Antwort zu wasserrechtlichen Bestimmungen bei Betrieb von Kleinkläranlagen.
Der BUND präsentiert die Ostseeausstellung „zum Anfassen“, die auf der Internationalen Gartenausstellung in Rostock im vergangenen Jahr zu sehen war. Und Sea Life Timmendorfer Strand demonstriert zusammen mit Greenpeace die Entwicklung von Katzenhaieiern.
Auf dem Freigelände vor der Halle 10 hütet der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e. V. seine kleine Schafherde. Interessierte Besucher können mit Schafswolle filzen. Das Jugendaufbauwerk sorgt mit dem Strandcafé BALI für Getränke und verwöhnt mit kleinen Leckereien aus der Backstube.
Auf anderen Flächen werden wechselnde Aussteller wie DRK, THW, Region Aktiv und der Kanuverleih Lothar Krebs Aktivitäten und Informationen über ihre Arbeit bieten. Am Himmelsfahrtstag wird das Lübecker Marionettentheater Fey mit seinen Puppen in der Halle 10 mit einem Gastspiel auftreten.
Wie in den vergangenen Jahren ist der Bereich Stadtwald auch in diesem Jahr auf der Handel & Hanse präsent. Es wird eine breite Palette von Informationen und Ansichten rund um die Leistungen des Lübecker Stadtwaldes angeboten: In Kooperation mit der Firma Jorkisch wird die Kette der Holzproduktion in der naturnahen Waldwirtschaft über die Ernte, den Transport bis hin zur Verarbeitung von zertifizierten Gegenständen dargestellt und zertifizierte Produkte des städtischen Holzhofes Wesloe und der Firma Jorkisch gezeigt.
Das Thema Energieholz gewinnt im wirtschaftlichen Zweig des Stadtwaldes seit Jahren an Bedeutung. Immer mehr Bürger schlagen das von ihnen benötigte Brennholz selbst in den Forstrevieren der Stadt, erwerben fertiges Kaminholz auf dem Holzhof Wesloe oder heizen ihre Wohnung mit Holzhackschnitzeln aus dem Lübecker Wald. Welche Vorteile dieses für die hiesige Wirtschaft, die Umwelt und die Rolle der Hansestadt Lübeck in der Region hat, erläutert ein Stadtförster in regelmäßigen Bildvorträgen.
Auch die Leistungen des Stadtwaldes Lübeck im Naturschutz, in der naturnahen Erholung sowie in der Umweltbildung haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Auf der Handel & Hanse wird ausführlich über Waldkindergärten, Naturerlebnisräume und den Walderlebnistag 2005 am 4. September in Lübeck-Israelsdorf informiert.
Der Lübecker Stadtwald ist durch einen hohen Anteil an Eichenwäldern geprägt. Das wertvolle Eichenholz ist über Jahrhunderte in Häusern, Kirchen, Hafenanlagen, Werkstätten und Schiffen nicht nur in der Hansestadt Lübeck verbaut worden. Anschaulich wird dieses auch durch Projekte, wie den geplanten Nachbau einer Mittelalterlichen Klosteranlage in der Nähe des Bauspielplatzes Roter Hahn und den 2004 fertiggestellten Nachbau eines mittelalterlichen Handelsschiffes, der Kraweel „Lisa von Lübeck“, dargestellt.
Als Attraktion zeigt der Weltumsegler Burkhardt Pieske in Zusammenarbeit mit dem Stadtwald Lübeck den Nachbau eines Wikingerschiffes in Originalgröße. Er berichtet in Vorträgen über die Grönlandfahrt mit seinem Wikingerschiff und darüber, durch welche hervorragenden Kenntnisse die Nordmänner fähig waren, solche Schiffe herzustellen. +++