Lesung aus Autobiographie von Fritz Bringmann
Der DGB Region Schleswig-Holstein(Ost) veranstaltet am Donnerstag, 28. April 2005, um 19.30 Uhr eine Lesung im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstraße 1 – 3. Kerstin Schöllermann, Susanne Schuster und Lena Sehmisch, Studierende der Universität Lübeck, werden Ausschnitte aus der Autobiographie von Fritz Bringmann „Erinnerungen eines Antifaschisten 1924 – 2004“ lesen. Der Autor wird selbst anwesend sein.
Fritz Bringmann wurde 1918 in Lübeck als Sohn einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie geboren. Als 17jähriger wurde er wegen Widerstandstätigkeit gegen die Nazis von der Gestapo verhaftet und nach Folterungen in das KZ Sachsenhausen deportiert, von dort aus später in das KZ Neuengamme. Er berichtet in seiner Autobiographie über seine Erfahrungen als Häftlingssanitäter in beiden Lagern, wo er neben der unmenschlichen Behandlung durch die SS auch die große Solidarität der Gefangenen erfuhr. Ausführlich beschreibt er auch den Neuanfang nach dem Ende der Naziherrschaft und die Schwierigkeiten einer Arbeit als Antifaschist in der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland. Viele Jahre lang war er Landessekretär und Landesvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten in Schleswig-Holstein. Von 1970 bis 1995 war er Generalsekretär der Internationalen Lagergemeinschaft des Konzentrationslagers Neuengamme. Heute ist er deren Ehrenvorsitzender. Er hat sich in diesen Jahren sehr intensiv und konsequent um den Erhalt und den Ausbau der Gedenkstätte Neuengamme bemüht. Dafür wurde er im Jahr 2000 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. +++