Flutopferhilfe: Handballspiel und Benefizkonzert in Travemünde
„Handball and Klassik für Asien“ ist das Motto einer Doppel-Veranstaltung am Sonntag, 30. Januar 2005, in Travemünde, zu dem das Maritim Strandhotel Travemünde und die Bundesligahandballerinen vom TSV Travemünde einladen. Der Erlös aus dem Konzert, für das Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe die Schirmherrschaft übernommen hat, geht an die Aktion „Lübeck hilft“ zugunsten der Opfer der Flutkatastrophe in Südasien.
Etwas Besonderes bieten und dabei Gutes tun, das ist das Motto der TSV Handballdamen vom TSV Travemünde. Nach der Aufsehen erregenden Botschafteraktion für Travemünde und die Kulturhauptstadt-Bewerbung Lübecks, die nach wie vor bei jedem Auswärtsspiel durchgeführt wird und auf große Begeisterung bei den Offiziellen und den Fans der gegnerischen Heimmannschaften stößt, hat sich der Manager des TSV, Andreas Werft, etwas Neues ausgedacht und die Hamburg Chamber Players für ein Benefizkonzert verpflichtet, die im Rahmen der Flutopferhilfe ohne Gage im Travemünder Maritim Strandhotel auftreten werden.
Dank der tatkräftigen Unterstützung durch den Direktor des Maritim, Claudius Rose, der sich spontan bereit erklärte, die nötigen Räumlichkeiten für diese gute Sache zur Verfügung zu stellen, kann nun den Klassikfreunden kostengünstig ein absoluter musikalischer Leckerbissen geboten werden.
Der Sonntag, 30. Januar, beginnt mit dem Bundesligaheimspiel der Damen des TSV Travemünde gegen den derzeitigen Tabellenfünften SC Greven 09 um 16 Uhr in der Steenkamphalle in Travemünde. Die TSV Damen werden sicher wieder versuchen, beide Punkte zu behalten. Für Spannung und Unterhaltung ist schon gesorgt, denn Manager Werft ist es gelungen, lautstarke Unterstützung für „seine Frauen“ durch den 1.Lübecker Fanfarenzug zu bekommen. Wer am 19. Dezember 2004 das begeisternde Handballspiel gegen Cloppenburg und die Gänsehautstimmung in der Steenkamphalle erlebt hat, der wird sich dieses Erlebnis mit Sicherheit nicht entgehen lassen.
Das Klassik-Konzert im Maritim mit den Hamburg Chamber Players beginnt nach dem Handballspiel um 19 Uhr. Einlaß ist ab 18.30 Uhr. Die Eintrittspreise (bei freier Platzwahl) kosten für das Handballspiel alleine sechs Euro, für das Bundesligaspiel und das Konzert zusammen zehn Euro und wer nur das Konzert besucht, unterstützt die Flutopferhilfe mit dem Eintrittspreis in Höhe von elf Euro.
Die „Hamburg Chamber Players“, sind ein junges und neues Kammermusik-Ensemble aus erfahrenen, in Hamburg lebenden Instrumentalisten. Eine gemeinsame Vorstellung darüber, wie man zusammen musizieren und Aufführungen gestalten möchte, prägt den Ensemblegeist. Nach einer Weile freier musikalischer Zusammenarbeit, wuchsen die Musiker zu einem festen Ensemble zusammen. Vorwiegend Streicherkammermusik einschließlich Klavier in flexibler Besetzung sowie die Idee, die starren Grenzen zwischen E- und U-Musik vorsichtig zu lockern, sind bei der Ausarbeitung der Programme ausschlaggebend. Gerade der Wechsel zwischen tiefgehenden „großen“ kammermusikalischen Werken und gefälligen, unterhaltsamen Perlen verbunden mit begeisterndem Engagement, verspricht einen vielseitig genußvollen Abend.
Die Musiker im einzelnen: Ian Mardon, Violine, stammt aus Halifax in Kanada. Er begann sein Studium in seiner Heimatstadt und setzte dieses später in Boston/USA bei Masuko Ushioda fort. Seit einigen Jahren lebt Ian Mardon in Hamburg. Er gibt regelmäßig Konzerte in den USA und in Kanada und hat auch hierzulande sowohl als exzellenter Kammermusiker als auch als Geigensolist auf sich aufmerksam gemacht. Er spielte in der Hamburger Camerata und war Konzertmeister des Hasseorchesters in Bergedorf. Zuletzt spielte Mardon die 1.Geige am Philharmonischen Orchester Kiel.
Julia Mensching, Viola, studiert zur Zeit bei Andra Darzins und Jakob Zeijl an der Hochschule für Musik in Hamburg. Vorausgegangen waren zweimal Preise auf Bundesebene bei dem Jugendwettbewerb „Jugend Musiziert“ sowie eine mehrjährige Mitwirkung im „Albert-Schweitzer Jugendorchester. Sie ist bereits eine hochqualifizierte und vielseitige Kammermusikerin.
Yuko Hirose wurde in Tokio geboren und spielte bereits im Alter von drei Jahren Klavier. Ihre Musikstudien an der Musashino Academie in Tokio und an der Musikhochschule, Hamburg (bei Prof. Jürgen Hofer) schloß sie mit dem Konzertexamen mit Auszeichnung ab. 1985 wurde sie Preisträgerin beim Festival International des Jeunes Solistes in Bordeaux und 1987 Masefield-Stipendiatin in Hamburg. Sie gibt regelmäßig Konzerte als Solistin und als Kammermusikerin und wirkte ferner bei Rundfunkproduktionen des NDR mit. Yuko Hirose, seit vielen Jahren in Hamburg seßhaft, unterrichtet an der Musikschule Norderstedt sowie als Dozentin an der Musikhochschule Bremen. Ein Konzert 1991 im Torhaus Wellingsbüttel in Hamburg brachte den Kontakt zu Rolf Herbrechtsmeyer, als Yuko Hirose kurzfristig einsprang und sich in kürzester Zeit das schwergewichtige Klaviertrio von Hans Pfitzner aneignete.
Rolf Herbrechtsmeyer studierte Cello bei F.J.Sellheim (Hannover) und bis zum Konzertexamen bei Rudolf Mandalka in Düsseldorf. Ein weiterführender Aufenthalt in London diente vorwiegend der Beschäftigung mit Alter Musik. Er lernte dort Barockcello bei Anthony Pleeth und gründete mit Freunden, darunter auch Kerstin Linder-Dewan, das Blanmerle Ensemble, das in der Folgezeit in mehreren europäischen Ländern konzertierte. Rolf Herbrechtsmeyer ist aktiv als Kammer- und Orchestermusiker (Klassikphilharmonie und andere) und darüber hinaus ein gefragter Cellopädagoge. +++