Stadtpräsident und Bürgermeister grüßen zum Jahreswechsel

Veröffentlicht am 16.12.2004

Stadtpräsident und Bürgermeister grüßen zum Jahreswechsel

Stadtpräsident und Bürgermeister grüßen zum Jahreswechsel

040988L 2004-12-16

Liebe Lübeckerinnen und Lübecker, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

für die Hansestadt Lübeck geht in wenigen Tagen ein ereignisreiches Jahr zu Ende, das uns trotz der fast alles bestimmenden Diskussion um die finanzielle Lage Lübecks dennoch frohen Mutes und mit Hoffnung in die Zukunft blicken läßt. In Lübeck sind deutlich die Zeichen des Aufbruchs zu sehen. Die Ostseeautobahn A 20 ist dieser Tage an die A 1 angebunden worden und damit durchgängig von Lübeck bis Rostock befahrbar. Das neue Kaufhaus am Markt steht kurz vor seiner Vollendung und wird im Frühjahr, wenn Peek & Cloppenburg sein Kaufhaus eröffnet, zu einer deutlichen Belebung der Altstadt und des Einzelhandels beitragen. Der Hochschulstadtteil entwickelt sich zunehmend zu einem neuen attraktiven Wohn- und Arbeitsort, die Media Docks starten durch, Travemünde erstrahlt im neuen Glanz, der weitere Ausbau der Häfen schreitet zügig voran und aktuell locken Attraktionen wie die Ice World am Holstentor und die neu illuminierten Weihnachtsmärkte Touristen aus nah und fern in unsere Stadt.

Der Lübecker Hafen baut seine Position als zentrale Verkehrsdrehscheibe in den Ostseeraum weiter aus. In diesem Jahr wird das beste Ergebnis in der Geschichte der Lübecker Häfen erwartet und erstmals die Grenze von 26 Millionen Tonnen beim Güterumschlag überschritten. Insbesondere am Skandinavienkai, dem größten Lübecker Hafenterminal, gehen die Ausbauarbeiten unvermindert voran. Nachdem bereits 2003 eine Umschlaganlage für den Kombinierten Verkehr (KV) fertig gestellt worden ist, sind nun die Arbeiten für eine Erweiterung des Hafengeländes sowie der Ausbau von zwei Gewerbegebieten für hafennahes Gewerbe in vollem Gange.

Der Flughafen Lübeck wird in diesem Jahr seine Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich steigern und die Grenze von 600 000 deutlich überschreiten. Mit der neuen Linie nach Shannon in Irland ab Mai 2005 erhält die Hansestadt Anschlu? nach Übersee – denn von Shannon aus fliegen Airlines nonstop in die USA. Zudem fliegt Ryanair von Lübeck-Blankensee bereits ab März Glasgow/Prestwick an. Damit werden dann sechs Flugziele regelmäßig von Lübeck aus angeflogen – von der guten Erreichbarkeit profitiert vor allem die Tourismusbranche in unserer Stadt, aber auch die vielfältigen kulturellen Einrichtungen und der Einzelhandel.

Die derzeitige Aufbruchstimmung ist besonders stark in Lübecks schönster Tochter zu spüren: In Travemünde wurden und werden mit dem Umbau der Kurgartenstraße und der Vorderreihe, der Modernisierung des Ostpreußenkais, der Neugestaltung des Brügmanngartens und dem Umbau des früheren Kurhaushotels Maßnahmen realisiert oder angeschoben, die nachhaltig zur Attraktivitätssteigerung des Ostseeheilbades für Gäste und Besucher aus nah und fern beigetragen. Ganz wichtig dabei sind auch die Arbeitsplatzeffekte: so schafft die Investition der Arkona-Gruppe rund 160 neue Ganzjahresplätze mit dem A-Rosa Resort Travemünde, das im Juli 2005 eröffnen wird.

Aber auch in Lübecks Altstadt tut sich viel: Nachdem im vergangenen Jahr der Umbau der Fleischhauerstraße zu einer attraktiven Einkaufs- und Wohnstraße abgeschlossen wurde, präsentieren sich die ersten Abschnitte der Hüxstraße in neuem Glanz. Das lange leerstehende Gebäude des früheren Gesundheitsamtes an der Schmiedestraße wird bis Ende nächsten Jahres zu einem 4-Sterne-Hotel umgebaut und dabei gleichzeitig das Schwimmbad modernisiert. Planungen für weitere Umgestaltungen – als Stichworte seien hier die Obertrave aber auch die Anbindung des Bahnhofsareals an die Innenstadt genannt – sind in der Vorbereitung.

Im zu Ende gehenden Jahr haben alle Beteiligten eines der größten Verwaltungsprojekte seit Jahrzehnten auf guten Weg gebracht: die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe ab Januar 2005, bekannter als „Hartz IV“. Dank des Engagements zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hansestadt Lübeck und der Agentur für Arbeit Lübeck sind wir zuversichtlich, daß damit die Weichen gestellt sind, um wieder mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen.

Trotz beachtlicher Erfolge erfüllt uns die angespannte Haushaltssituation nach wie vor mit großer Sorge: Die Hansestadt Lübeck leidet - wie viele andere Großstädte in der Bundesrepublik - nach wie vor unter der größten Finanzkrise ihrer Geschichte. Trotz schmerzhafter Einschnitte und unpopulärer Entscheidungen, die auch für Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, Belastungen mitbringen, ist diese Notlage leider noch längst nicht überwunden.

Dennoch gibt es zur Haushaltskonsolidierung keine Alternative, wenn wir künftigen Generationen nicht ihre Zukunft rauben wollen. Den Weg aus der Krise werden wir aber nicht alleine schaffen können. Hier sind wir auf die Hilfe von Bund und Land angewiesen. An einer grundlegenden und schnellen Gemeindefinanzreform führt dabei kein Weg vorbei. Denn nur so hat Lübeck eine Zukunft.

Trotz aller Schwierigkeiten und ungünstiger Rahmenbedingungen hat die Hansestadt viel erreicht, auf das wir zu Recht stolz sein können. Angesichts der vor uns liegenden Aufgaben wollen wir Sie dazu aufrufen, gemeinsam mit uns in unserem Streben zum Wohle der Hansestadt Lübeck nicht nachzulassen.

Auch in diesem Jahr war Lübeck wieder Ziel hoher Staatsgäste. Der ungarische Staatspräsident Ferenc Mádl zeigte sich bei seinem Besuch im November fasziniert von der Schönheit der altehrwürdigen Hansestadt. Im Dezember bereiteten dann die Lübeckerinnen und Lübecker Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder einen begeisternden Empfang. Das Bad in der Menschenmenge vor der Kulisse des traumhaft schönen Lübecker Weihnachtsmarktes wollte kein Ende nehmen. Frankreichs Staatsüberhaupt sprach dann auch nach dem Besuch im Buddenbrookhaus und Eintrag ins Goldene Buch der Stadt begeistert von Lübeck als „Perle Europas.“

Unser Dank zum Jahreswechsel gilt insbesondere allen Bürgerinnen und Bürgern, die ehrenamtlich tätig sind. Sie tragen dazu bei, daß die Hansestadt eine lebendige, weltoffene und sozial gerechte Stadt bleibt, in der sich die Menschen wohlfühlen.

Unsere Gedanken zum Jahreswechsel sollten aber auch bei den Menschen in unserer Gesellschaft sein, die unsere Hilfe und unseren Schutz brauchen. Es ist auch für die Zukunft unsere Pflicht, diese Menschen nicht auszugrenzen und sich selbst zu überlassen, sondern sie in die Mitte unserer Gesellschaft zu nehmen.

Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Peter Sünnenwold, Stadtpräsident.... Bernd Saxe, Bürgermeister

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