Neues Gate am Terminal Schlutup eröffnet
Fast genau zehn Jahre nach seiner Eröffnung und ein Jahr nach der Inbetriebnahme der ersten Lagerhalle auf dem Erweiterungsgelände West wurde am Terminal Schlutup der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) jetzt eine weitere wichtige Baumaßnahme für die Zukunft des Terminals vollendet. Das neue Gate sorgt für bessere Abfertigung und entlastet Schlutup vom Schwerverkehr.
Lübecks Bausenator Franz-Peter Boden hat am heutigen Montag, 29. November 2004, zusammen mit dem Vorsitzenden der LHG-Geschäftsführung, Manfred Evers, das komplett neu entstandene Gate des Terminals eröffnet. Die Ein- und Ausfahrt für Lkw wurde von der Fabrikstraße direkt an die Mecklenburger Straße und damit weiter an den Ortsrand von Schlutup verlegt. Dort entstanden außerdem neue großzügige Parkflächen für auf die Abfertigung wartende Lkw.
Boden: „Dies ist eine bedeutende Entlastung des Ortsteils Schlutup vom Schwerlastverkehr. Ich freue mich, daß damit die LHG und die Hansestadt Lübeck einen lange gehegten Wunsch der Schlutuper Bevölkerung erfüllen können.“
Manfred Evers: „Mit der Inbetriebnahme des neuen Gates und der neuen Halle 33 hat sich das Terminal Schlutup auf die künftigen Anforderungen unserer Kunden eingestellt. Die Servicequalität wurde damit weiter verbessert und die Kapazität deutlich erhöht.“
Die Kosten für die im Frühjahr dieses Jahres begonnene Baumaßnahme beliefen sich auf rund 2,3 Millionen Euro, zum einen für Infrastruktur (Flächenausbau, Gleisanbindung und Beleuchtung), zum anderen für die Suprastruktur (Abfertigungsgebäude). Die Infrastrukturmaßnahmen wurden vom Land Schleswig-Holstein im Rahmen des Regionalprogramms 2000 mit 40 Prozent gefördert.
Der neue Einfahrt- und Ausfahrtbereich des Terminals erstreckt sich inklusive der Zu- und Abfahrten über eine Fläche von rund zwei Hektar. Künftig stehen für Lastwagen, die ins Terminal fahren wollen, 45 Warte- beziehungsweise Parkplätze im Vorstaubereich zur Verfügung. Für Lkw, die das Terminal verlassen wollen, gibt es 15 Warteplätze. Die bisherige Einfahrt an der Fabrikstraße, wo nur 15 Lkw-Parkplätze zur Verfügung standen, wird ab sofort nur noch für die Pkw von Mitarbeitern und Kunden zur Verfügung stehen. Die Ausfahrt an der hinteren Fabrikstraße wird komplett geschlossen.
Rund 100 bis 200 Lkw werden je nach Wochentag im Terminal abgefertigt. Wie bisher müssen sich die Fahrzeuge zunächst im Vorstaubereich aufstellen. Danach melden sich die Fahrer im neuen Gategebäude an und werden per Funkempfänger informiert, sobald sie die Schranken passieren und das Hafengelände befahren dürfen. Dies sichert eine zügige und reibungslose Beladung und Abfertigung.
Das neue Gategebäude hat insgesamt vier Arbeitsplätze für die Kunden und die LHG-Mitarbeiter der Abfertigung. Sie sitzen im ersten Stock und können so jederzeit die Situation auf den Außenflächen überblicken. Für die Fahrer und Fahrerinnen wurde im Erdgeschoß ein Aufenthaltsbereich mit Sitzmöglichkeiten, Getränke- und Speiseautomaten, Sanitäreinrichtungen und Duschen geschaffen. In absehbarer Zeit wird dort außerdem ständig ein Infofilm vorgeführt, der auf die Abfertigungsmodalitäten, die Ladungssicherungs-Vorschriften und die Wege durchs Terminal hinweist. In Planung ist außerdem ein Gerät ähnlich einem Geldautomaten, an dem sich künftig die Fahrer selbst ihre Ladepapiere ziehen können. Die LHG ist zur Zeit dabei, entsprechende Software-Lösungen zu entwickeln.
Bei der Ein- und Ausfahrt werden die Lkw außerdem mehrfach automatisch fotografiert und dokumentiert. Dies ist wichtig für die Sicherheit des Terminals nach dem neuen ISPS-Code sowie zur Qualitätssicherung.
Das Terminal Schlutup gehört zu den weltweit wichtigsten Umschlagplätzen für die schwedische Papierindustrie. In diesem Jahr kam noch eine Fährlinie ins finnische Turku hinzu, die überwiegend Trailer (Sattelauflieger) befördert. Im Jahr 2003 wurden in Schlutup rund 1,1 Millionen Tonnen abgefertigt. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2004 wuchs der Umschlag um insgesamt 14 Prozent zum Vergleichszeitrum des Vorjahres. Von Januar bis einschließlich Oktober 2004 wurden in Schlutup 860.000 Tonnen Papier und Zellulose, knapp 4000 Lkw sowie jeweils knapp 2000 Container und Neufahrzeuge umgeschlagen.
Die Entscheidung, das Terminal Schlutup zu bauen, fiel Ende der 80er Jahre. 1985 wurde das traditionsreiche Säge- und Hobelwerk Krages stillgelegt. 1987 faßte der Senat der Hansestadt Lübeck auf Wunsch der LHG den Beschluß, an diesem Standort eine Erweiterung des Vorwerker Hafens und des Konstinkais zu realisieren.
Nach zweijähriger Bauzeit und in intensiver Abstimmung mit den schwedischen Papierkunden wurde das Terminal 1994 fertiggestellt. Es umfaßte zunächst rund 14 Hektar Grundfläche mit rund 54.000 Quadratmetern Hallenfläche. Aufgrund der hohen Auslastung wurde dann 1999 von der LHG ein benachbartes Grundstück von ca. zehn Hektar Größe erworben. Nach einer aufwendigen Bodensanierung entstand dort im September 2003 für rund vier Millionen Euro die neue Halle 33, die inklusive Vordächer rund 13.000 Quadratmeter groß ist und über einen neuen Gleisanschluß verfügt. Mit dem neuen Gate sind nun insgesamt vier der zehn Hektar Erweiterungsfläche bebaut. Weitere Bauabschnitte erfolgen je nach Kunden-Anforderung und Marktentwicklung. +++
Hinweis: Eine gleichlautende Presseerklärung hat die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) herausgegeben.