Erfolgreiche Sicherheitspartnerschaft wird fortgesetzt
Das am 1. Juli 2004 von Lübecks Innensenator Thorsten Geißler und der Polizeiinspektion Lübeck vorgestellte Konzept zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit in der Lübecker Innenstadt verläuft erfolgreich und soll deshalb fortgesetzt werden. Dies teilten die Hansestadt Lübeck und die Polizei auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 6. Oktober 2004 im Lübecker Rathaus mit.
Anlaß für das Sicherheitskonzept waren zahlreiche Beschwerden und Anzeigen von Anwohnern und Touristen gewesen, die sich durch eine Gruppe von Drogen- und Alkoholkranken belästigt und in ihrem Sicherheitsgefühl beeinträchtigt fühlten.
Kernstück des Konzeptes unter dem Titel „Sicherheitspartnerschaft von Hansestadt Lübeck und Polizei Lübeck“ war im ersten Schritt die Erhöhung polizeilicher Präsenz im Innenstadtbereich – speziell an den Treffpunkten Kohlmarkt/Sandstraße, Rathaus sowie Kaak auf dem Markt. Mit über 2500 geleisteten Einsatzstunden stellte die Realisierung dieser Präsenz einen erheblichen Aufwand für das 1. Polizeirevier Lübeck dar, das von Kräften der 1. Einsatzhundertschaft aus Eutin unterstützt wurde.
Durch den erhöhten Kontrolldruck zeichneten sich schon nach wenigen Tagen positive Veränderungen an den Treffpunkten ab.
- Seit dem 1. Juli 2004 wurden polizeilich 263 Platzverweise ausgesprochen. Die Maßnahmen wurden von den Angehörigen der Szene ganz überwiegend einsichtig befolgt, so daß es lediglich in einem Fall zu Widerstand kam.
- Nur vier Platzverweise mußten im Wege der Gewahrsamnahme durchgesetzt werden.
- Die Gruppe verlagerte ihre sozialen Begegnungen in den innerstädtischen Randbereich und trat insgesamt nicht mehr so geschlossen auf, so daß kein neuer Brennpunkt entstand.
Auch das zweite wichtige Ziel der Sicherheitspartnerschaft wurde erreicht:
- Die Maßnahmen der Polizei führten nicht zu einer Behinderung des Zuganges der Lübecker Hilfsinstitutionen zu den Angehörigen der Szene.
- Die Lübecker Polizei und der Innensenator der Hansestadt Lübeck betrachten diesen Aspekt als entscheidend für den Umgang mit Suchtkranken.
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß die Kontakte mit Szeneangehörigen sich nicht auf Platzverweise beschränkten, sondern von teilweise intensiven Gesprächen begleitet wurden. Beeindruckend war dabei für die Polizei die Ansprechbarkeit der „Szene“ durch „Streetworker“. Aus polizeilicher Sicht sollte das Angebot einer Betreuung durch „Streetworker“ deutlich ausgebaut werden.
Der Innensenator der Hansestadt Lübeck ist sich mit der Leitung der Lübecker Polizei darin einig, die erfolgreiche Arbeit auch zukünftig fortzusetzen.
Die Polizei wird ihre Präsenz an das Lagebild angepaßt weiter aufrechterhalten. Ein wesentlicher Baustein der zukünftigen Sicherheitspartnerschaft wird die Zusammenarbeit der Polizei mit dem weiter entwickelten städtischen Ordnungsdienst sein.
Die Beteiligten sind sich darüber einig, daß ihre Kooperation ausgebaut werden muß, um auch mittel- und langfristig wirksame Lösungsansätze zu erarbeiten.
Im Umgang mit dem komplexen Problem der Sucht und ihrer Folgen ist dazu allerdings nicht nur das Engagement der bereits beteiligten Institutionen sondern ein breites Zusammenwirken verschiedenster gesellschaftlicher Kräfte erforderlich.
Lübecks Innensenator Thorsten Geißler sieht ein erstes Ziel des Konzeptes erreicht. „Die Lübecker Bevölkerung und die Touristen können sich in der gesamten Altstadt wieder angstfrei aufhalten“, sagt er. Es gehe dabei nicht darum, lediglich repressiv vorzugehen. Gleichzeitig müsse den Abhängigen Hilfe durch soziale Maßnahmen angeboten werden. +++