Hochrangige Forstdelegation aus China besucht Ritzerau
Am Freitag, den 17. September 2004 wird der Stadtwald Lübeck Besuch aus China bekommen: 18 leitende Forstleute aus Peking und 12 chinesischen Provinzen wollen das international bekannte Lübecker Waldkonzept in der Praxis kennenlernen.
Der erste Tag einer viertägigen Reise durch Norddeutschland führt in das Forstrevier Ritzerau, das sich südlich von Lübeck befindet. Die chinesischen Forstleute sind Manager eines seit zehn Jahren andauernden Projektes zur Bekämpfung der Armut mit dem Titel: „Forestry Development in Poor Areas“. Mittlerweile wurden 300 000 Hektar Wald angepflanzt. Das ist mehr als doppelt soviel Wald wie in ganz Schleswig-Holstein besteht. Außerdem wurden 65 000 Hektar Obstbauflächen neu angelegt. Das Projekt wird zu 70 Prozent mit einem Kredit der Weltbank finanziert.
Die chinesische Delegation wird vom Projektleiter Dr. Zhouxo Wang aus Peking ausgeführt. Neben dem Lübecker Stadtwald stehen die Bundesforschungsanstalt für Forst und Holzwirtschaft in Hamburg, die Universität Kiel, eine Forstbaumschule sowie Einrichtungen für Obstbau und Obstvermarktung auf dem Programm.
In Ritzerau wird Lübecks Umweltsenator Thorsten Geißler um 15 Uhr die chinesischen Gäste begrüßen. Danach wird der Leiter des Bereiches Stadtwald Dr. Lutz Fähser durch die Wälder führen und das Lübecker Konzept der „Naturnahen Waldnutzung“ an verschiedenen Waldbildern erläutern.
Als Holzkäufer tritt China bereits seit zehn Jahren im Stadtwald auf. Dicke Buchenstämme mit makellos hellem Holz werden in zwölf Meter lange Container verladen und im Hafen Hamburg verschifft. China ist waldarm und wird bei weiterer wirtschaftlicher Entwicklung maßgeblich die Nachfrage nach Holz auf dem europäischen Holzmarkt bestimmen.
ACHTUNG! Der Pressetermin findet ebenfalls am Freitag, 17. September, 15 Uhr statt. Treffpunkt: Forstrevier Ritzerau, beim Treckerschuppen. Eine gesonderte Einladung ergeht nicht +++