Geld vom Land für Radweg zwischen Ivendorf und Travemünde
Noch im Herbst diesen Jahres soll mit dem Bau eines Radweges zwischen Lübeck-Ivendorf und Travemünde begonnen werden. Für das rund 1,2 Millionen Euro teure Projekt hat heute Michael Rocca, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Schleswig-Holsteins, einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund 593 000 Euro an Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe überreicht. Der Weg soll bis Ende 2005 für Fußgänger und Radfahrer nutzbar sein.
Der vorgesehene Bau des Geh- und Radweges entlang der Ivendorfer Landstraße geht zurück auf einen Bürgerschaftsbeschluß aus dem Jahr 1999 im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung des Skandinavienkais. Durch die Vergrößerung des Skandinavienkais und die Verlegung des Bahngleises wird die Travemünder Landstraße (heutige Kreisstraße K 20) nur noch bis zum Eingangsbereich des zukünftigen Hafens erhalten bleiben. Der überörtliche Kfz-Verkehr von und nach Travemünde wird dann auf die B 75 verlagert. Der innerörtliche Verkehr zwischen Kücknitz und Travemünde wird künftig teilweise über die Ivendorfer Landstraße geführt und dort voraussichtlich das Verkehrsaufkommen erhöhen.
Da die Ivendorfer Landstraße während der Urlaubssaison verstärkt vom Freizeit- und Tourismusverkehr befahren wird und sie auch als Schulweg für die Ivendorfer Kinder dient, wird zur Erhöhung der Verkehrssicherheit der neue Rad- und Gehweg gebaut. Die Ivendorfer Landstraße hat eine Gesamtlänge von gut drei Kilometer. Geh- und Radwege gibt es derzeit nur zwischen Ostseestraße und Rönnauer Weg.
Die Baumaßnahme Rad- und Gehweg an der Ivendorfer Landstraße erfolgt auf einer Länge von etwa 2400 Meter und ist in insgesamt zwei (1a, 1b und 2a, 2b) Bauabschnitte unterteilt. Ein rund 800 Meter langes Teilstück entlang des Streckenabschnittes Ostseestraße bis Europaweg ist bereits vorhanden. Dieser quasi vorweggenommene dritte Bauabschnitt im unmittelbaren Einmündungsbereich Ivendorfer Landstraße / Teutendorfer Weg wurde im Zusammenhang mit einer Umbaumaßnahme der DB AG am Bahnübergang Teutendorfer Weg vor kurzem fertiggestellt.
Außerhalb der Ortsdurchfahrt Ivendorf ist ein gemeinsamer Geh- und Radweg entlang der nordwestlichen Seite der Ivendorfer Landstraße vorgesehen. Innerhalb Ivendorfs sind ein Gehweg sowie optisch wirksame und bauliche Maßnahmen zur sicheren Führung der Radfahrer auf der Fahrbahn geplant.
Der Bauabschnitt 2a hat eine Länge von 620 Meter und verläuft außerhalb des Ortes vom Bahnübergang an der Travemünder Landstraße K 20 bis zum südlichen Ortseingang Ivendorf. Für die Fußgänger und Radfahrer wird ein separater, 2,5 Meter breiter Weg gebaut. Damit sie sicher die Bahngleise überqueren können, müssen dort zusätzliche Schranken für den Fußgänger- und Radverkehr am Bahnübergang angebracht werden.
Der Bauabschnitt 2b verläuft durch Ivendorf auf einer Länge von rund 660 Metern. Die dortige Straße ist etwa sechs Meter breit. Die Führung eines gemeinsamen Geh- und Radweges in ausreichender Breite ist dort aus Platzgründen nicht möglich. Daher ist nur ein eineinhalb Meter breiter Gehweg auf der nordwestlichen Seite der Ivendorfer Landstraße zwischen dem Baumstreifen und den Grundstücksgrenzen auf dem Seitenstreifen geplant. Die Radfahrer werden auf der Fahrbahn geführt.
Damit die Autofahrer in Ivendorf ihre Geschwindigkeit drosseln, sind sowohl optische als auch bauliche Maßnahmen vorgesehen: So sind drei, versetzt angeordnete, Fahrbahneinengungen in der Ivendorfer Landstraße geplant und es wird ein Fahrbahnteiler beim Ortseingang aus Richtung Travemünde gebaut. Zudem erhalten die Kreuzungsbereiche der innerörtlichen Straßen in Ivendorf rot eingefärbten Asphaltbeton.
Der Bauabschnitt 1a (780 Meter) liegt zwischen dem nördlichen Ortsende von Ivendorf und Ostseestraße. Dort werden die Radfahrer von der Fahrbahn über eine Mittelinsel und Rampen auf den zwei Meter breiten Geh- und Radweg geführt, der hinter dem Knick bis zum vorhandenen Geh- und Radweg am Europaweg verläuft. Auch in diesem Abschnitt ist eine Führung des Weges am Fahrbahnrand oder zwischen Knick und Baumreihe aus Platzgründen nicht möglich. Zur Erhöhung der Sicherheit werden in den Knick breite Sichtschneisen geschnitten und der gesamte Geh- und Radweg in diesem Abschnitt beleuchtet, da er als Schulweg und Hauptverbindung zwischen Ivendorf und Travemünde dient.
Im Zuge des Ausbaus des Skandinavienkais und der Gleisverlegung wird der Bahnsteig mit behindertengerechter Rampe in den Bereich 70 Meter südlich des Pommernzentrums verlegt. Damit Bahnreisende die Ivendorfer Landstraße am Europaweg gefahrlos überqueren können, soll dort eine Ampel errichtet werden. Diese Maßnahmen sind aber nicht Bestandteil der geschilderten Bauplanung.
Der Bauabschnitt 1b (800 Meter) verläuft vom Europaweg bis zum Teutendorfer Weg. Im Zuge des Ausbaus des Skandinavienkais und der Gleisverlegung des DB-Gleises ist in Höhe des Pommernzentrums ein Fuß- und Radwegtunnel geplant, der vom Pommernzentrum kommend die Ivendorfer Landstraße und das DB-Gleis bis zur Travemünder Landstraße unterquert und den Weg bis zum Traveufer an die dort langfristig geplante Uferpromenade anbindet.
Zwischen Ostseestraße und Rönnauer Weg befindet sich bereits ein getrennter Geh- und Radweg. Dieser Bereich bleibt zunächst unverändert. Ab Rönnauer Weg ist bis zum Teutendorfer Weg ein 1,60 Meter breiter Gehweg vorhanden, der durch einen drei Meter breiten Geh- und Radweg ersetzt werden soll, um den vielen Nutzern mehr Platz zu bieten. Das restliche Stück, der Anschluß an den Teutendorfer Weg, ist auf einer Länge von rund 85 Meter bereits hergestellt worden.
Von den Gesamtkosten in Höhe von 1, 136 Millionen Euro beteiligen sich das Land Schleswig-Holstein mit rund 593 000 Euro, die Hansestadt Lübeck mit rund 390 000 Euro und die DB AG mit 80 000 Euro. Auch die Anwohner von Ivendorf müssen sich gemäß den Bestimmungen des Kommunalabgabengesetzes mit Straßenausbaubeiträgen in Höhe von 70 000 Euro an den Kosten beteiligen. +++