Lübecks Hafen baut Beziehungen zu Finnland und Rußland aus
Die Zusammenarbeit des Lübecker Hafens mit seinen Partner-Häfen in Finnland und Rußland wird noch weiter ausgebaut. Strategische Kooperationen sollen dazu beitragen, die Verkehrsströme innerhalb des boomenden Ostseemarktes auf Lübeck und seine Gegenhäfen zu kanalisieren. Dies ist das Fazit eines Arbeitsbesuchs des Lübecker Bürgermeisters Bernd Saxe und der Geschäftsführung der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) in der finnischen Partnerstadt Kotka und der russischen Metropole St. Petersburg. In beiden Städten wurde mit führenden Vertretern aus Politik und Hafenwirtschaft über die Weiterentwicklung der Ladungsstöme diskutiert.
In Kotka erörterte man die Chance gemeinsamer Hafenentwicklungsprojekte von Ausgangs- und Zielhafen. Rund eine Million Tonnen Güter werden zur Zeit jährlich zwischen Lübeck und Kotka transportiert. Nach Ansicht beider Seiten besteht die Möglichkeit, Synergien auf Kosten- und Technologiebasis zu erzielen, da die Ladungsstruktur beider Häfen nahezu identisch ist.
In St. Petersburg gab es Gespräche mit führenden Vertretern der erst kürzlich etablierten Transit- und Transportbehörde. Tenor dieses Treffens war, beide Metropolregionen über die gemeinsamen Interessen beim Güteraustausches noch enger zu verknüpfen. Die exzellenten Erfahrungen der Lübecker Hafen-Gesellschaft im europäischen Hinterlandverkehr sollen auf den Ausbau der Transitfunktion St. Petersburgs für Moskau angewendet werden.
Im Treffen mit Vertretern der Hafenbehörde wurde vereinbart, die seit knapp zwei Jahren durch den Fährdienst TransRussiaExpress (TRE) bestehenden Beziehungen zu intensivieren. Es wird beabsichtigt, die Ladungsmengen im RoRo-Verkehr auf der bestehenden Relation Lübeck - St. Petersburg in den nächsten Jahren zu verdoppeln. 2003 wurden zwischen Lübeck und St. Petersburg knapp 500.000 Tonnen Güter auf dem Seeweg transportiert, mit steigender Tendenz. Beide Standorte sollen für Produzenten, Transport- und Logistikunternehmen noch interessanter gemacht und gleichzeitig die Kunden noch enger an die Häfen gebunden werden.
Den Abschluß der Arbeitsgespräche bildete ein Besuch bei den langjährigen Lübeck-Kunden Finnlines Deutschland GmbH in St. Petersburg und der Speditionsgesellschaft BTS. Beide Unternehmen dankten der LHG für ihr Engagement bei der Entwicklung und dem Ausbau der Fährlinie Lübeck - St. Petersburg. Alexey Timofeev, Vorstansdvorsitzendes von BTS, hob hervor, daß durch den sehr guten Service, den die LHG den Kunden vor Ort in Lübeck offeriert, Planung und Realität der Abwicklung des St. Petersburg-Dienstes auf russischer Seite nahezu eins zu eins umgesetzt werden konnten.
Saxe: „Die Integration neuer Märkte in aktuelle Geschäftskonzepte erfordert politisches sowie wirtschaftliches Engagement vor Ort. Nur wer das Vertrauen des Kunden genießt und innovative sowie überzeugende Konzepte anbieten kann, wird in der Zukunft im boomenden Baltic-Markt eine Chance haben, zu partizipieren. Diesem Ziel ist man durch die Gespräche in St. Petersburg wieder ein Stück näher gekommen.“ +++