Saxe und LHG: Hafen-Gespräche in Kotka und St. Petersburg
Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe reist in der kommenden Woche zu hafenpolitischen Gesprächen nach Kotka und St. Petersburg. Begleitet wird er von LHG–Geschäftsführer Hans–Gerd Gieleßen, dessen Gesellschaft im vergangenen Jahr 25,4 Millionen Tonnen im Lübecker Hafen umgeschlagen hat.
Saxe: „Der Ostseeraum ist die stärkste Wachstumsregion Europas. Die Lebensadern dieser Region sind die sogenannten „Sea Motorways“ zwischen Ost und West. Gerade im Dreieck der baltischen Staaten mit Rußland und Finnland hat sich in den letzten Jahren eine unglaubliche wirtschaftliche Dynamik entwickelt. Hier heißt es Flagge zeigen und Kontakte vertiefen. Denn wir wollen, daß vermehrt die Güterströme zwischen dieser Region, Westeuropa und Übersee über den Hafen Lübeck abgewickelt werden.“
Gieleßen ergänzt: „In der Zukunft werden sich ganz neue Transportströme entwickeln. Wo heute von Ost nach West zu 99 Prozent Rohstoffe wie Papier, Holz und Stahl mit den Schiffen nach Lübeck kommen, werden es übermorgen Konsumgüter sein. Produktionsstandorte verlagern sich in Richtung wachsende Nachfrage. Die Gründe sind zum einen natürlich die noch enorm ungesättigten Märkte der Region St. Petersburg und Moskau mit zusammen rund 25 Millionen Einwohnern, zum anderen aber auch die günstigen Produktionskosten und das hohe Niveau an Qualifikation der Mitarbeiter vor Ort.“
Entwicklungen in den neuen EU-Mitgliedsstaaten zeigen, daß durch die neuen Produktionsstandorte nicht nur die Bedarfe des eigenen Marktes gedeckt werden, sondern daß der Export von Konsumgütern aus dieser Region wächst. Gerade deshalb ist es wichtig, sehr früh mit den sich ansiedelnden Produzenten Kontakt aufzunehmen und gemeinsam mögliche logistische Ketten zu entwickeln.
Zunächst geht es über Helsinki nach Kotka, wo Saxe und Gieleßen mit Kotkas Bürgermeister und Vertretern des Hafens zu ersten Gesprächen zusammentreffen. Über die Verbindung Lübeck – Kotka werden zur Zeit rund eine Millionen Tonnen abgewickelt. „Ohne Übertreibung kann gesagt werden, daß Lübeck Finnlands größter Auslandshafen ist, insbesondere für Papier und Forstprodukte,“ so Saxe.
Von dort aus ist das nächste Ziel St. Petersburg, das Tor Rußlands zum Westen. Auf dem Programm stehen Gespräche mit dem für Transportpolitik zuständigen Leiter der Petersburger Region, Alexandr Kozhin, und Logistikdienstleistern, die bislang schon Lübecks Ambitionen in dieser Region unterstützen. Seit dem vergangenen Jahr existiert mit dem TRE–Express eine Direktverbindung zwischen St. Petersburg und dem Lübecker Hafen, über die zur Zeit rund 350.000 Tonnen umgeschlagen werden.
Saxe und Gieleßen: „Es ist das gemeinsame Ziel von Stadt und LHG, noch stärker als bisher in St. Petersburg und Rußland Fuß zu fassen. Rußland ist trotz aller Schwierigkeiten ein Markt mit großer Zukunft. Hierfür sind rechtzeitig die Pflöcke einzuschlagen.“ +++