Gesunde Städte Netzwerk: Hansestadt erneut im Sprecherrat
Als Vertreterinnen einer der 60 Mitgliedsstädte im Gesunde Städte Netzwerk haben Susanne Bogenhardt als Koordinatorin des Gesunde Städte Netzwerkes in der Hansestadt Lübeck sowie Beate Schwarz als Beauftragte der Selbsthilfe an der diesjährigen Mitgliederversammlung des Gesunde Städte Netzwerkes in Halle teilgenommen.
Die Mitgliederversammlung hatte sich ein beachtliches Arbeitsprogramm vorgenommen, das sich aus den Regularien des 9-Punkte-Programmes und der Geschäftsordnung ebenso zusammensetzte wie aus den gesundheitspolitischen Zielsetzungen. So waren die Mitglieder des Sprecherrates, der Aufgaben eines Bundesvorstandes erfüllt, neu zu wählen und eine Entscheidung über die Übernahme der Geschäftsstelle von der Freien und Hansestadt Hamburg durch eine andere Kommune herbeizuführen.
Die Anerkennung des Einsatzes der Hansestadt Lübeck für die Gesunde Städte Zielsetzung zeigte sich durch die Wiederwahl von Susanne Bogenhardt in den Sprecherrat. Ihre Wahl ist zum dritten Mal in Folge erfolgt. Rechnet man die Vertretung der Hansestadt Lübeck in den Jahren 1996 bis 2000 durch die Vertreterin der Selbsthilfe im Sprecherrat hinzu, ist die Hansestadt Lübeck damit mit Ablauf der nächsten Arbeitsperiode zehn Jahre in die Sprecherratsarbeit integriert. Mit dem gleichzeitigen Engagement im Regionalen Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein ist damit auch sichergestellt, daß die Mitgliedstädte in Norddeutschland am Informationsfluß der inhaltlichen Arbeit auf Bundesebene angemessen vertreten sind.
Mit den Städten München und Münster hatten sich zwei kompetente Kommunen in die Nachfolge des Gesunde Städte Sekretariates, das über 15 Jahre durch die Stadt Hamburg geführt wurde, beworben. Der knappe Sieg der Stadt Münster machte deutlich, daß die Gesunde Städte Arbeit beider Städte von den wahlberechtigten Mitgliedern hoch eingeschätzt wurde. Mit nur fünf Stimmen Mehrheit hatte die Stadt Münster dann „die Nase vorn“ und wird nunmehr die Geschäftsführung in den nächsten sechs Jahren übernehmen.
Mit anhaltendem Beifall, herzlichem Dank sowie liebevollen kleinen Geschenken wurde der bisherige Geschäftsführer Klaus-Peter Stender nach 15 Jahren Aufbauarbeit für das Gesunde Städte Netzwerk aus der Verantwortung entlassen. Die Geschäftsführung wird sich in den nächsten Jahren an dem Aktionsprogramm „Kommunale Kompetenzen für Gesundheit“, das einstimmig verabschiedet wurde, orientieren.
Zu den gesundheitspolitischen Entscheidungen gehörte die Verabschiedung der Resolution „Kommunale Kompetenzen für Gesundheit“ zur Notwendigkeit der Beschlußfassung eines Gesetzes zur Prävention und Gesundheitsförderung. Diese Resolution ist einstimmig angenommen worden, um sie dem Bundesgesundheitsministerium zuzuleiten.
Für die Teilnehmerinnen aus der Hansestadt Lübeck an der Mitgliederversammlung hatte der Sitzungsort in Halle, die „Franckeschen Stiftungen zu Halle“, Historisches Waisenhaus, einen besonderen Reiz. Bei diesen Stiftungen handelt es sich um das Lebenswerk von August Hermann Francke, der in der Hansestadt Lübeck geboren wurde und auch in seiner Heimatstadt als großer Pädagoge und Theologe mit einer weit vorausschauenden sozialen Verantwortung gewürdigt wird.
Zum „Pflichtprogramm“ der Vertreter gehörte es daher auch, sich im Verlauf der Mitgliederversammlung die Ausstellung über die „Franckeschen Stiftungen“ anzusehen und insbesondere einen Ausstellungsraum, in dem seit über 300 Jahren die Unterrichtsmaterialien der Franckeschen Stiftungen im Original ausgestellt sind. Dabei vermitteln die Ausstellungsgegenstände aus allen Schulfächern – von der Physik über naturkundliche Fächer bis hin zur Religion – einen Eindruck von dem Weltbild und dem Zeitgeschehen, in denen August Hermann Francke seine Stiftungen für Waisenkinder und weitere benachteiligte junge Menschen aufgebaut hat.
Die Arbeit und das Lebenswerk von August Hermann Francke tragen bis heute ihre Früchte – auch in der Hansestadt Lübeck, in der die Grund- und Hauptschule in der Schildstraße seinen Namen trägt. +++