Städtische Mitarbeiter retten Turmfalken-Brutplatz
Städtische Mitarbeiter aus dem Verwaltungszentrum Mühlentor an der Kronsforder Allee haben dabei geholfen, Turmfalken zu retten: Schätzungsweise 20 Turmfalkenpaare brüten im Stadtgebiet Lübeck. Eins hat sich für einen besonders gefährlichen Brutplatz entschieden -einen rutschigen Mauervorsprung in schwindelnder Höhe am Verwaltungszentrum Mühlentor. Dort schlüpften am vergangenen Wochenende die ersten Küken, wie heute der Bereich Naturschutz der Hansestadt Lübeck mitgeteilt hat.
Der Bruterfolg ist maßgeblich auf eine spontane Hilfsaktion von Mitarbeitern der Stadtverwaltung in der Woche zuvor zurückzuführen, die dafür sorgten, daß das Nest nicht in die Tiefe stürzte. „Handfester Artenschutz just zu Beginn meiner Amtszeit und dann so hautnah - wenn das kein gutes Omen ist“, meinte dazu der neue Lübecker Umweltsenator Thorsten Geißler, der den Mitarbeitern für die Hilfsaktion dankte. Geißler hofft, daß in den nächsten vier Wochen, bis die Jungvögel flügge sind, der Turmfalkennachwuchs von neuen Gefahren verschont bleibt.
Ausgerechnet einen schrägen und glatten Mauervorsprung hat sich ein Turmfalken-Paar am Verwaltungszentrum Mühlentor als Brutplatz ausgesucht. Offensichtlich ein gefährlicher Ort, denn bereits im vorigen Jahr war an derselben Stelle eine Brut verloren gegangen, weil die Jungvögel abgerutscht und zu Tode gestürzt waren. Ein solches Unglück sollte dieses Jahr nicht wieder passieren, fanden Mitarbeiter der Stadtverwaltung und beschlossen, gemeinsam zu helfen: Wolfgang Enge, Leiter des Fachbereichdienstes Fachbereich 3 am Verwaltungszentrum Mühlentor, holte sich fachliche Beratung beim Bereich Naturschutz und organisierte die Hilfsaktion. Mit freundlicher Unterstützung durch den Bereich Hochbau und einem vom Bereich Verkehr zur Verfügung gestellten Hubsteiger wurde der Nistplatz durch einen erfahrenen Handwerker durch Holzleisten gesichert.
Das Turmfalken-Weibchen sah sich die Aktion aus sicherer Entfernung an, zeigte sich aber kaum beunruhigt. Schon wenige Minuten nach den Arbeiten saß es wieder seelenruhig auf seinen sechs Eiern. Alle Beteiligten freuen sich jetzt auf das Schlüpfen der weiteren Jungen in den nächsten Tagen.
Im Herbst will der Bereich Hochbau auf Empfehlung des Bereichs Naturschutz eine spezielle Nisthilfe für Turmfalken bauen und in der Nähe des jetzigen Brutplatzes aufhängen, um zukünftige Probleme vermeiden zu helfen. +++