Thorsten Geißler zum neuen Lübecker Umweltsenator gewählt
Der Lübecker CDU-Landtagsabgeordnete Thorsten Geißler wird neuer Umwelt- und Innensenator der Hansestadt Lübeck. Die Bürgerschaft hat den 44jährigen Rechtsanwalt heute abend mit 25 Stimmen gewählt. Geißler setzte sich damit knapp gegen Renate Junghans, Leiterin des städtischen Bereichs Statistik und Wahlen, durch, die überraschend von der SPD vorgeschlagen worden war und 21 Stimmen erhielt. Auf Amtsinhaberin Dr. Beate Hoffmann, von der FDP auf die Wahlliste gebracht, entfielen vier Stimmen. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grüne verzichtete darauf, einen eigenen Kandidaten vorzuschlagen. Die Lübecker Bürgerschaft hat 50 Mitglieder. Mehrheitsfraktion ist die CDU mit 27 Sitzen, die SPD hat 17, die Grünen vier und die FDP zwei Bürgerschaftsmitglieder.
Geißler wird seinen Posten als Chef des Fachbereichs 3 am 1. Mai 2004 antreten. Der neue Dezernent für Umwelt, Sicherheit und Ordnung wird damit der Vorgesetzte von insgesamt rund 1200 Beschäftigten. Der Fachbereich 3 ist übrigens derjenige, mit denen die Bürgerinnen und Bürger Lübecks am häufigsten Kontakt haben: Sei es im Bereich Meldestelle mit dem Meldewesen (Ausweisdokumente), den Stadtteilbüros und den Ausländerangelegenheiten oder im Bereich Gewerbeangelegenheiten, der unter anderem für Gaststätten und Gewerbean- oder -ummeldungen zuständig ist, sich um die Lebensmittelüberwachung kümmert und durch eine Ermittlungsgruppe die Schwarzarbeit bekämpft. Auch alle Dienstleistungen im Bereich Kraftfahrzeuge gehören zu den Aufgaben des Fachbereiches: das Spektrum reicht von der Bearbeitung von Bußgeldern, über die Führerscheinstelle und die Kfz-Zulassung bis hin zur Verkehrsüberwachung.
Viele Publikumskontakte hat auch das Standesamt, im wesentlichen zuständig für Geburten und Sterbefälle, Kirchenaus- und -eintritte sowie besondere Beurkundungen. Zu den Aufgabenbereichen des neuen Senators gehören darüber hinaus die Feuerwehr mit dem Rettungswesen, der Brandbekämpfung, dem vorbeugenden Brandschutz und dem Katastrophenschutz, sowie die Bereiche Natur- und Umweltschutz. Mit rund 550 Beschäftigten einer der größten Bereiche innerhalb des Fachbereichs 3 ist der sogenannte Betrieb zur Daseinsvorsorge, die Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL).
Geißler wurde 1987 erstmals in den Schleswig-Holsteinischen Landtag gewählt und bei den Wahlen 1988, 1992, 1996 und 2000 erneut. Der Jurist trat 1976 in die Junge Union und ein Jahr später in die CDU ein. Er hat langjährige kommunalpolitische Erfahrungen: Er war Kreisvorsitzender sowohl der JU als auch der CDU und von 1982 bis 1988 Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Bereits 1981 war er Bürgerliches Mitglied des Jugendwohlfahrtsausschusses der Bürgerschaft, und danach unter anderem in den Ausschüssen für Kultur, Wohnungswesen, Schule und dem Sonderausschuß Musik- und Kongreßhalle tätig.
Geboren wurde Thorsten Geißler am 16. Oktober 1959 in Lübecks Nachbargemeinde Bad Schwartau. Geißler ist ledig und wohnt im Stadtteil St. Lorenz-Süd. Sofern ihm die Zeit bleibt, liest er gerne oder hört klassische Musik. +++