Kooperation Hamburg - Lübeck: Erste positive Zwischenbilanz

Veröffentlicht am 28.01.2004

Kooperation Hamburg - Lübeck: Erste positive Zwischenbilanz

Kooperation Hamburg - Lübeck: Erste positive Zwischenbilanz

040078R 2004-01-28

Rund ein halbes Jahr nach Abschluß der Kooperationsvereinbarung zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und der Hansestadt Lübeck liegt nun der erste Zwischenbericht vor. Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe bewertet das bislang Erreichte als positive Entwicklung und einen Schritt in die richtige Richtung. Mit Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust ist sich Saxe einig, daß die strategische Partnerschaft insbesondere auf den Feldern Hafen, Life Science und Tourismus ausgebaut werden sollte. Saxe: „Die im Juni 2003 unterzeichnete Vereinbarung über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit trägt erste Früchte: Zu den insgesamt 16 Themenfeldern sind Arbeitsgruppen gebildet worden, die bereits jetzt erste Ergebnisse erzielt haben.“ So wurde im Bereich der IT-Zusammenarbeit bereits im Sommer vereinbart, daß die Informationstechnik der Hansestadt Lübeck vom Hamburger Landesamt für Informationstechnik (LIT) beim Betrieb der IT-Infrastruktur unterstützt wird.

Die Zukunftschancen der Partnerschaft der beiden Hansestädte werden im boomenden Ostseeraum gesehen. Wenn in wenigen Monaten rund 95 Prozent der Ostseeküste zur Europäischen Union gehören, werde das mare balticum zum EU-Binnenmeer mit knapp 50 Millionen Einwohnern. Schon jetzt werden mehr als 30 Prozent der europäischen Exporte im Ostseeraum getätigt. Schätzungen gehen davon aus, daß der Güterverkehr nach Skandinavien bis 2010 um 50 Prozent zulegen wird. Vor diesem Hintergrund ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Häfen Hamburgs und Lübecks für beide Seiten ein Muß. Schon jetzt gilt Hamburg als Hafen an zwei Meeren und Lübeck als Tor Hamburgs zum Ostseeraum. Das Ziel beider Städte ist es daher, die wachsenden Warenströme dieses Wirtschaftsraumes über die transeuropäische Verkehrsdrehscheibe Hamburg - Lübeck zu lenken.

„Zur Stärkung der Hafenachse zwischen Lübeck und Hamburg ist es deshalb unabwendbar, daß die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen beiden Hansestädten zügig kommt. Langfristig ist bei dem zu erwartenden steigenden Ladungsvolumen in Erwägung zu ziehen, die Mach- und Finanzierbarkeit eines eigenständigen dritten Gütergleises zu prüfen,“ so Saxe mit Blick auf die Zukunft der beiden Häfen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt im Bereich der Life Science. Sie werden zu den Schlüsselbranchen der Zukunft gezählt und weisen, insbesondere in der Medizintechnik, Wachstumsraten von sechs Prozent und mehr auf. Entlang der Achse Hamburg - Lübeck haben sich in den vergangenen Jahrzehnten und Jahren eine Vielzahl von Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen angesiedelt, die im Bereich der Medizintechnik, -forschung und -informatik, der Biotechnologie und Pharmazie tätig sind. Lübecks Bürgermeister und von Beust sind sich daher einig, daß es verstärkt darauf ankommt, die Kompetenzen aus Wissenschaft, Forschung, Krankenvorsorge und Wirtschaft zu bündeln und zu vernetzen.

Von zukünftig weiter wachsender Bedeutung ist auch der Tourismussektor. Während die Metropole Hamburg Millionen Touristen aus aller Welt in die Weltstadt lockt, besteht der Reiz der Hansestadt Lübeck aus dem Flair von Backsteingotik, Kulturvielfalt und der heute noch überall spürbaren Welt der Hanse. Als Zukunftsprojekt vereinbart wurde, die Stärken beider Städte zu bündeln und gemeinsame Angebote den Touristen zu offerieren. Dazu gehört eine gemeinsame Vermarktung in Übersee wie auch die Einführung neuer Museumskarten, die die Nutzung sowohl Hamburger als auch Lübecker Einrichtungen ermöglicht.

In den nächsten Wochen und Monaten werden die gemeinsamen Arbeitsgruppen an den jeweiligen Themenfeldern weiter arbeiten, so daß im Sommer 2004 der nächste Zwischenbericht über die Kooperation zwischen Hamburg und Lübeck vorgelegt wird.

Die Zwischenbilanz der bilateralen Kooperation Hamburgs und Lübecks mit der Schilderung des momentanen Bearbeitungsstandes wird jetzt den politischen Gremien beider Städte zur Kenntnis gegeben. +++