Bäcker- und Friseurinnung sammeln Spenden für AIDS-Projekte
Anläßlich des weltweiten AIDS-Tages am Montag, 1. Dezember 2003, veranstalten die Bäcker- und die Friseurinnungen zwei Spendenaktionen. Die Spendenaktion der Friseurinnung unterstützt den Erhalt der behindertengerechten Wohnungen für an der Immunschwächekrankheit erkrankte Menschen, die Spendenaktion der Bäckerinnung kommt, wie in den Vorjahren auch, dem Prostituiertenprojekt zugute.
Das gesammelte Geld dieser Aktion fließt in ein Projekt des Lübecker Gesundheitsamtes, der Beratungsstelle für Sexuelle Gesundheit und AIDS. Schwerpunkt dieses Projektes ist die Migratinnenarbeit: ausländische Mitbürgerinnen sollen verstärkt über sexuell übertragbare Krankheiten (STD) und gesundheitliche Untersuchungsangebote aufgeklärt werden. Hintergrund dieser Arbeit ist, daß in der Prostitution in Lübeck und Umgebung besonders viele Frauen aus osteuropäischen Ländern oder Entwicklungsländern tätig sind. Doch gerade in diesem Bereich ist die Ansteckungsgefahr sehr groß. Oftmals kennen die Frauen nicht die Angebote der Beratungsstelle beziehungsweise die Möglichkeiten einer kostengünstigen medizinischen Untersuchung. Zudem scheitert die angebotene Hilfe manchmal an der sprachlichen Barriere. Mit Hilfe der Spendengelder soll deshalb auch eine Übersetzerin finanziert werden.
Die Beratungsstelle für Sexuelle Gesundheit und AIDS ist vor drei Jahren aus der Anonymen AIDS-Beratungsstelle und der Geschlechtskrankenstelle zusammengelegt worden. Es wird eine Sprechstunde für die AIDS- und STD-Beratung der Allgemeinbevölkerung angeboten und eine gynäkologische Untersuchungsmöglichkeit für Prostituierte. Die Prostituierten sind seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes 2001 nicht mehr verpflichtet, sich im Gesundheitsamt untersuchen zu lassen. Die gesetzliche Möglichkeit der niedrigschwelligen Arbeit hat die Beratungsstelle gerne aufgenommen und in ein neues Konzept umgesetzt. Das Untersuchungsangebot wird freiwillig, anonym und mit einer geringen Kostenbeteiligung angeboten. Die jetzt eineinhalbjährige Erfahrung mit diesem Angebot zeigt, daß das Angebot sehr gut angenommen wird. Der Zulauf zur Beratungsstelle erfolgt überwiegend durch Mundpropaganda. +++