Hansesitzung in Turku: Internationaler Tag der Hanse geplant
Die Herbstsitzung der „Hanse“ wertet ihr Vormann, Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe, als vollen Erfolg. Während der Herbstsitzung des Städtebundes „Die Hanse“ am vergangenen Wochenende im finnischen Turku sind eine Reihe neuer Projekte angeschoben worden, die dazu beitragen sollen, den europäischen Gedanken der Hanse nachhaltig im Bewußtsein der Menschen zu vertiefen. An dem Treffen auf Einladung der Hansestadt Turku und des Vormanns der Hanse nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus rund 20 Städten aus zehn Ländern teil. Die Sitzung diente insbesondere auch der Vorbereitung des 24 Internationalen Hansetages, der vom 17. bis 20. Juni 2004 in Turku gefeiert wird.
Der bereits während des Hansetages in Frankfurt /Oder und Slubice angesprochene Tagesordnungspunkt Tourismus soll zwischen den einzelnen Hansestädten fortentwickelt werden und wurde jetzt in Turku weiter konkretisiert: So soll im kommenden Frühling erstmals ein Internationaler Tag der Hanse ausgerichtet werden. Festgelegt wurde der 15. Mai 2004, ein Sonnabend. An diesem Tag werden die teilnehmenden Hansestädte ein Programm anbieten, das um das Thema Hanse kreist. „Die „Hanse“ ist ein attraktives Label, das sich hervorragend über die Grenzen hinweg für die Tourismusförderung eignet“, so Saxe. Abgesprochen wurden unter anderen Stadtführungen ebenso wie Museumsbesuche bei freiem Eintritt, um den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellungen die jeweilige Hansegeschichte der Hansestädte näher zu bringen. Ferner werden die Städte aufgefordert, ergänzende Veranstaltungen in den Tag der Hanse zu integrieren. Dieser Vorschlag ist in Lübeck bereits aufgegriffen worden: Das Lübeck Management ist zur Zeit dabei, ein Hansefest zu planen.
Weiteres Thema der Herbstsitzung in Turku war die Gründung einer Hanse-Gilde. Diese neue Organisation soll jenen Bürgerinnen und Bürgern offen stehen, die selbst aktiv dazu betragen wollen, den Hansegedanken zu verbreiten und internationale Kontakte zu pflegen. Weiterhin wurden Aufnahmeanträge in den Städtebund und Bewerbungen für die künftige Ausrichtung der Hansetage beraten. Hierüber wird abschließend erst auf der Delegiertenversammlung im kommenden Jahr in Turku entschieden.
Die im Vorfeld der internationalen Herbstkommissionssitzung lautgewordene Kritik an der Arbeit des Lübecker Hansebüros, wies Bürgermeister Saxe während des Treffens zurück. Ein entsprechender Antrag des Westfälischen Hansebundes wurde zurückgezogen. Dagegen haben sich mit überwältigender Mehrheit die Kommissionsstädte, darunter Frankfurt/Oder, Rostock, Stendal, Osnabrück, Deventer und Stade, für den Erhalt des Hansebüros in Lübeck ausgesprochen. Zudem wurde die Kritik an der Arbeit des Hansebüros als „völlig unberechtigt und inhaltlich falsch“ zurückgewiesen.
Bürgermeister Saxe: „ Während der Kommissionssitzung ist von allen Seiten viel Lob für die Arbeit des Hansebüros geäußert worden. Die Delegation aus Frankfurt (Oder), die den Hansetag 2003 ausgerichtet hat und demzufolge einen äußerst intensiven Kontakt mit dem Hansebüro hatte, hat in einem umverteilten Rundschreiben sogar von ausgezeichneter Zusammenarbeit gesprochen.“
Die nächste Präsidiumssitzung der Hanse wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres im niederländischen Zwolle stattfinden. Lübecks Hansevormann beabsichtigt dabei, seinen Besuch zu nutzen, die niederländischen Hansestädte und ihre Bürgermeister zu sprechen, die sich der Förderung der Wirtschaftsbeziehungen innerhalb des Hansebundes verschrieben haben. Saxe abschließend: „Die „Hanse“, das wurde in Turku deutlich, ist auch eine Werkstatt der Ideen und Konzepte, die hier aus den Städten und Ländern mit unterschiedlichem Background zusammenfließen, um gemeinsam voneinander zu lernen.“ +++