Häfen: Hamburg und Lübeck wollen stärker kooperieren
Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall hat sich heute mit seinem Lübecker Amtskollegen Senator Wolfgang Halbedel in Lübeck getroffen. Schwerpunkt des Gesprächs waren die engere Zusammenarbeit der Häfen beider Hansestädte und die gemeinsamen Interessen im Ostseeraum.
Sowohl der Hamburger als auch der Lübecker Hafen planen die Gründung eigenständiger Hafengesellschaften („Port Authorities“) beziehungsweise Hafenbehörden, um durch diese dann privatwirtschaftlich organisierten Institutionen mehr Effizienz und eine bessere Kundennähe zu erreichen. Die Senatoren Uldall und Halbedel vereinbarten, daß sich die zuständigen Behörden beider Städte bei der Entwicklung der neuen Gesellschaften beziehungsweise Behörden eng abstimmen werden.
Senator Uldall betonte die Bedeutung Lübecks für die Hamburger Beziehungen zum Ostseeraum: „Ich freue mich über die partnerschaftliche Zusammenarbeit unserer beiden Hansestädte und der Häfen. Die verbesserte Bahnverbindung und der Lübecker Hafen sind für uns eine wichtige Infrastruktur für den boomenden Handel mit Skandinavien und besonders mit Rußland und den baltischen Staaten. Ich begrüße, daß die Zusammenarbeit der Häfen jetzt noch enger wird.“
Senator Halbedel: „ Ich glaube, daß sowohl der Hamburger als auch der Lübecker Hafen durch die engere Zusammenarbeit profitieren werden. Der Ostseeverkehr boomt, so daß große Synergieeffekte durch die Zusammenarbeit im Verkehr mit den baltischen Staaten und Rußland erreicht werden können.“
Bereits jetzt gibt es umfangreiche Kooperationen der jeweiligen Hafenunternehmen und -verbände. So ist die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) seit kurzem Mitglied der Hafen Hamburg Marketing e. V. (HHM).
Die Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG (HHLA) und die LHG haben 2002 eine Rahmenvereinbarung geschlossen, in der beide Gesellschaften bekundeten, in mehreren Bereichen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit herzustellen. Dazu gehört die Kooperation bei der Ausgestaltung der Hinterlandverkehre von Hamburg über Lübeck sowie den Hinterlandverkehren über Hamburg von und nach Lübeck und zurück.
Im Juni 2003 wurde im Hamburger Rathaus von den Bürgermeistern Hamburgs und Lübecks ein Städtevertrag unterzeichnet, mit der die Stärkung von Wettbewerbsvorteilen gegenüber konkurrierenden Regionen erreicht werden soll. Bestandteil der Vereinbarung ist unter anderem auch eine Arbeitsgruppe zu den Häfen, die sich inzwischen konstituiert hat.
Anfang 2003 wurde der Container-Terminal Lübeck in Lübeck-Siems eröffnet, dessen Verbindungen auch von Hamburg aus über die neue Minilandbrücke „Baltic Bridge“ zwischen Hamburg und Lübeck genutzt werden können.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden in Lübeck fünf neue Fährverbindungen eröffnet, unter anderem nach St. Petersburg, Hamina/Finnland und Halmstadt/Schweden. Die Hamina-Verbindung wird von der finnischen Transfennica und Combispeed (an der die HHLA beteiligt ist) betrieben.
Die Landesregierung von Schleswig-Holstein bereitet darüber hinaus die Elektrifizierung der Strecke Hamburg-Lübeck-Travemünde vor. Das Projekt ist im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich eingestuft. +++
Hinweis für die Medien: Eine gleichlautende Pressemitteilung hat die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Arbeit heute verschickt.